Popfilter | Molchat Doma und der düstere Sound ihrer Heimat

Aufbruch ins Unbekannte

Die belarussische Post-Punk Band Molchat Doma positioniert sich 2022 klar gegen den russischen Angriffskrieg und verlässt daraufhin ihr Heimatland. Diesen Aufbruch ins Unbekannte verarbeitet das Trio nun im neuen Song „Son“.

Der Sound der Sowjet-Tristesse

Dass das Leben in einer postsowjetischen Diktatur nicht unbedingt Zuckerwatte und Sonnenschein ist, merkt man Molchat Doma ziemlich deutlich an. Der graue Beton-Brutalismus, der die Architektur der Sowjet-Ära prägt, ziert ihre Albencover. Und ihr düsterer und schwermütiger Sound fängt diese trostlose Stimmung ziemlich gut ein.

Klanglich orientiert sich die Band aus der belarussischen Hauptstadt Minsk vor allem am Post-Punk und Dark Wave der 80er – also an Bands wie The Cure oder Joy Division. Aber man hört auch deutliche Einflüsse des sowjetischen Rock-Untergrunds dieser Zeit – etwa der russischen Kult-Band Kino – heraus.

Von Minsk nach Los Angeles

Mit diesem Sound sind Molchat Doma in den letzten Jahren zu regelrechten Stars des 80er-Revivals avanciert. In ihrer Heimat Belarus nur mäßig erfolgreich, werden sie international dafür umso mehr gefeiert – und das, obwohl sie ausschließlich auf Russisch singen.

Mittlerweile hat sich die Band in Los Angeles niedergelassen und Belarus den Rücken gekehrt.  Auch, weil sie wegen ihrer klaren Haltung gegen den russischen Angriffskrieg dort mit Repressionen rechnen müssen.

Das Verlassen der Heimat und den Aufbruch ins Unbekannte thematisiert die Band auch im neuen Song „Son“. Mehr über unseren Song des Tages erfahrt ihr im Popfilter.

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