Popfilter | Phyllis Dillon – Perfidia

Queen des Rocksteady

Phyllis Dillon ist eine der wenigen Musikerinnen, die den Stil des Rocksteady in den 60er-Jahren auf Jamaika mitprägt. Sie schreibt eigene Songs und veröffentlicht zahlreiche erfolgreiche Singles. Heute kennt kaum einer die Musikerin, die nie die Wertschätzung bekommen hat, die ihr zusteht.

Im Studio in Kingston

Phyllis Dillon kommt 1944 in Linstead, Jamaika zur Welt. Sie wächst mit geistlicher Gospelmusik auf und wird schließlich Teil der Formation The Vulcans. Bei einem Auftritt wird sie entdeckt und ins Studio des angesagten jamaikanischen Produzenten und DJ Duke Reid eingeladen, der auch das Label Treasure Island in Kingston betreibt.

Schon die erste gemeinsame Zusammenarbeit ist ein voller Erfolg: 1966 erscheint „Don’t Stay Away“, ein Song aus Dillons Feder.

Zwischen Ska und Raggae

Die Musik, die Phyllis Dillon macht setzt sich vom jamaikanischen Ska ab: Das Tempo ist ruhiger, der soulige Gesang sanfter und wiegender – ein Vorgeschmack auf das sich bald etablierende Genre Raggae.

Heute wird Phyllis Dillon als „Queen des Rocksteady“ bezeichnet, Geld hat sie mit ihrer Musik im Jamaika der 60er Jahre aber nicht verdient.

Die Produzenten hatten die Macht über die Musik. Sie haben sie rausgebracht und verfügbar gemacht. Das zählte.

Diviam Hoffmann, Musikjournalistin und eine der Autorinnen für "These Girls" und "These Girls, too"

Im Popfilter stellt euch „These Girls“-Autorin Diviam Hoffmann die Musikerin heute vor. Und ihr erfahrt wie viele unterschiedliche Musikstile der Song „Perfidia“ bedient, bevor Dillon daraus eine Rocksteady-Version macht.

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Alle Folgen der Themenwoche „These Girls“

Folge 1: Bessie Smith – Kitchen Man