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Bessie Smith
Foto: Shutterstock

Popfilter | Bessie Smith – Kitchen Man

Empress of the Blues

In den 20er-Jahren ist der Weg für Schwarze Frauen aus armen Verhältnissen absehbar. Dass eine dieser Frauen eine eigene Musikkarriere startet und dabei auch noch selbstbewusst ihr Begehren auf der Bühne artikuliert, ist eher ungewöhnlich. Bessie Smith wird so zu einem wichtigen Vorbild für die kommenden Generationen selbstbestimmter, weiblicher Künstlerinnen.

Themenwoche: „These Girls“

Die Musikbranche ist nach wie vor männerdominiert, die Musikgeschichtsschreibung geprägt von einem einseitigen Blick und der Einfluss weiblicher Musikerinnen oft verkannt. Mit ihren Sammelbänden „These Girls“ und „These Girls, too“ will Herausgeberin Juliane Streich das ändern. In den Büchern findet man Portraits von Musikerinnen und Role-Models – aus den 20ern bis heute.

Um eine Handvoll dieser Role-Models solls diese Woche im Popfilter gehen. Dafür haben wir uns mit Autor*innen der Sammelbände verabredet. Die sind nicht nur Expert*innen, sondern auch echte Fans und verraten euch, warum ihr diese Musikerinnen unbedingt besser kennen lernen solltet. Los geht’s mit: Bessie Smith!

Von der Straßenmusikerin zum Weltstar

Elisabeth Smith kommt 1894 im Bundestaat Tennessee zur Welt. Schon vor ihrem 10. Lebensjahr ist sie Waisin und eins von sechs Geschwisterkindern, das in einer armen Wohngegend aufwächst. Um einer Zukunft als Waschfrau, Haushaltshilfe oder Köchin zu entgehen, beginnt sie mit der Straßenmusik. Mit 17 wird sie Teil einer Showtruppe, die durchs Land zieht und sie schließlich zu einer gefragten Tänzerin und Sängerin macht, die in Theatern und illegalen Bars auftritt. Ihre Mentorin wird Ma Rainey, die man „Godmother of Blues“ nennt.

Explizit und Selbstbewusst

Bessie Smith unterscheidet sich in ihrem Auftreten von anderen Sängerinnen: Sie ist keine feine Dame, keine freundliche Sängerin, wie es bei den Musical-Stars von damals gängig war. Ihre Stimme ist sehr laut und rau. Und sie singt ganz explizit über weibliche Sexualität und Selbstbestimmung. Eigentlich sollen Frauen damals still ihr Leid ertragen, aber Bessie Smith singt laut darüber.

Sie kriegt es so auf den Punkt, was sie will. Und wenn das ist, dass sie dem Publikum sagen will „Leute, guckt euch doch mal eure komplett bekloppten Männer zu Hause an und wie die euch behandeln und ändert was daran“, das bekommt sie so gut und geradeaus in ihrer Musik hin.

Julia Neupert, Musikredakteurin beim SWR und eine der Autorinnen von „These Girls, too“

Julia Neupert, Musikredakteurin beim SWR und eine der Autorinnen von "These Girls, too"

Höhepunkt einer Karriere

In den 20er Jahren ist Bessie Smith auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Auf ihren Platten wird sie von Stars, wie Louis Armstrong an der Trompete begleitet. Sie ist die bis dato finanziell erfolgreichste Schwarze Künstlerin. Der Crash der New Yorker Börse entschleunigt 1929 ihren Aufstieg. 1937 kommt Bessie Smith dann bei einem Autounfall ums Leben.

Was die Musikerin Bessie Smith sonst besonders macht und wie ihre Musik klingt, das erfahrt ihr im Popfilter. Hier könnt ihr den Popfilter hören und abonnieren.

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