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Wie offen ist Hiphop?

Kanye West hat eine bipolare Störung. In seinen Song-Texten und auf Twitter geht er damit mittlerweile auch offen um. Das Stigma in der Szene ist allerdings noch immer groß. Ändert sich das langsam?

Rollenbilder und Vorurteile vs. Mental Health im Hiphop

Mental Health hat lange Zeit keinen Platz in der Hiphop-Szene bekommen. Depressionen, Suizidgedanken, Selbstzweifel, das sind Tabu-Themen gewesen. Denn im Battlerap zählt vor allem Dominanz: Sei stark, fürchte nichts, sei männlich. Dieses Stigma löst sich immer mehr auf.

Ich finde, das Problem ist die Klassenverbundenheit. Wenn man arm ist, dann hat man viel weniger, mit dem man sich profilieren kann. Und dann wird zum Beispiel Geschlecht viel identitätsstiftender.

Sir Mantis, Rapper und Producer

Foto: Lachslove

Mit der Kandidatur von Kanye West als US-Präsident und seinen öffentlichen Auftritten ist die Debatte erneut aufgeflammt. West hat eine bipolare, psychische Störung und ist damit nicht alleine. Schon im Jahr 2016 hat sich sein Kollege Kid Cudi in eine Klinik einweisen lassen.

Es hat sich immer mehr etabliert, dass diese hypermaskulinen, superstarken Rapper und Macho-Typen darüber sprechen, dass sie psychische Probleme haben.

Jan Kawelke, Musikjournalist beim Machiavelli-Podcast

Copyright: Nilsvomlande

„I hate being bipolar, it’s awesome“

… steht auf dem  Cover von Kanye Wests neuem Album „Ye“. Auf dem spricht er offen und ohne Filter über seine Krankheit. Viele US-amerikanische Rapper verarbeiten ihre negativen Gedanken in Songtexten, wie etwa Future oder Kid Cudi. Und auch in Deutschland spricht man im Hiphop immer öfter über mentale Gesundheit, auf Haftbefehls neuem Album zum Beispiel.

Öffnet sich die Szene?

Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit Jan Kawelke. Er ist Musikjournalist, Rapper und Host beim Hiphop-Podcast Machiavelli. Der queere Rapper Sir Mantis berichtet über Stereotype und Männlichkeiten in der Rap-Szene.

Redaktion