Baladna FM sendet aus dem Exil für Syrien

Piratensender mal anders: aus Berlin für die syrische Bevölkerung

Syrische Flüchtlinge gestalten mit Freunden und Helfern ein freies und unabhängiges Radioprogramm für Syrien. Eine der beteiligten Gruppen ist Baladna FM. Moderator Majid Al-Bunni erklärt, warum sie das tun.

In Syrien herrscht Bürgerkrieg. Seit 2011 bekämpfen sich die Truppen der Regierung von Präsident Baschar al-Assad und verschiedene Oppositionsgruppen. Die traurige Bilanz bisher: Hunderttausende Tote, über 2,5 Millionen sind aus dem Land geflüchtet, über 9 Millionen Menschen wurden vertrieben.

Über die Situation in Syrien zu berichten, und zwar unabhängig und ausgewogen, das hat sich der Radiosender BaladnaFM seit Herbst 2012 zur Aufgabe gemacht. Der Sender ist Teil der syrischen Nichtregierungsorganisation Syrian Charter Organisation (SCO). In der SCO haben sich junge Menschen aus Syrien zusammengeschlossen, die teilweise vor Ort arbeiten, teilweise auch das Land verlassen mussten. Sie möchten über und aus Syrien berichten, um der syrischen Bevölkerung zu helfen.

BaladnaFM berichtet über den syrischen Alltag, gibt (Über-)Lebenshilfe und möchte eine überparteiliche Stimme sein. Mithilfe der deutschen Nichtregierungsorganisation MICT – Media in Cooperation and Transition kann BaladnaFM sein Programm sogar über UKW in Syrien ausstrahlen.

Einer der  Moderatoren von BaladnaFM ist Majid Al-Bunni. Er ist aus Syrien geflüchtet, hat in Deutschland Asyl erhalten und gestaltet jetzt von Berlin aus eine Sendung für BaladnaFM. Im Gespräch erzählt er, wie das Programm des Senders aussieht und wie die verschiedenen Konfliktgruppen in Syrien darauf reagieren.

„Gegen fast jedes unserer Mitglieder wird ermittelt. Wenn sie uns erreichen könnten, würden sie uns einsperren.“Majid Al-Bunni