Brexit | Leave means Leave

„Das uneinige Königreich von Großbritannien“

Der Brexit spaltet Großbritannien. Während die Mehrheit der Briten und Waliser für den Austritt aus der EU gestimmt hat, zeichnet sich bei den Schotten und Nordiren ein ganz anderes Bild ab. Sie hätten sich den Verbleib gewünscht. Und auch durch die Generationen scheint ein Riss zu gehen.

Der Brexit spaltet die Briten

Die Briten schocken mit dem Brexit nicht nur die EU, sondern auch Teile der eigenen Bevölkerunng sind nicht begeistert. Mit 62 zu 38 Prozent haben die Schotten ein klares Zeichen gesetzt: Sie wollen weiterhin ein Teil von Europa sein. Auch die Nordiren teilen diese Ansicht.

Man spricht hier sehr deutlich von einer Division. Dieses Land ist also geteilt. – Udo Seiwert-Fauti, Journalist

Beide haben über die Abspaltung vom Königreich nachgedacht, die Schotten machen wohl ernst. Die schottische Regierungchefin Nicola Sturgeon zieht ein eigenes Referendum in Betracht. Untermauert wird dieser Gedanke von einer Onlinepetition, die bis heute schon rund 40.000 Befürworter gefunden hat. Auch dort sprechen sich die Menschen gegen den Brexit und für Europa aus.

Nächster Versuch in Schottland?

Dieser Gedanke ist nicht neu. Bereits vor zwei Jahren hat Schottland über die Unabhängigkeit abgestimmt. Damals hatte die Mehrheit der Schotten sich aber dafür entschieden, den Briten die Treue zu halten. Mit dem Ergebnis heute morgen könnte sich alles ändern.

Nicola Sturgeon, die schottische Misterpräsidentin, hat ganz deutlich gesagt: Die Zukunft ist deutlich und einzig und alleine in der EU und in Europa zu finden. – Udo Seiwert-Fauti, Journalist

Sogar die Nordiren diskutieren schon über einen großen Schritt: Der Nationalist Sinn Féin möchte seine Landsleute über die Wiedervereinigung mit Irland abstimmen lassen.  Begleitet wird dieser Vorschlag von der Sorge, dass der Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken bei einem Zusammenschluss wieder aufflammt.

Wählen, bis das Ergebnis passt?

Eine weitere Möglichkeit steht noch im Raum. Rund 60.000 Briten unterzeichneten am Freitagvormittag eine Petition, die sich für zweites Referendum ausspricht. Die Begründung: Das Ergebnis sei bei der ersten Abstimmung mit 52 zu 48 Prozent zu knapp gewesen. Bei mehr als 100.000 Unterschriften soll der Vorschlag im Parlament debattiert werden.

Der Journalist Udo Seiwert-Fauti ist für die Abstimmung und Auszählung nach Edinburgh geflogen und hat am Morgen mit detektor.fm -Moderator Lucas Kreling über die Stimmung nach dem Referendum gesprochen.

Jetzt gibt es keine Sonderbehandlung für Großbritannien mehr, wie in der Vergangenheit.Uwe Seiwert-Fauti  

Update: Der Brexit-Tag in der Zusammenfassung

detektor.fm-Moderator Alexander Hertel gibt einen Überblick über die Entwicklungen des Tages:



Redaktion: Carina Fron

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