Frag den Staat | IFG-Meisterschaften

Duell der Transparenz

Unfreiwillig bei einem Wettbewerb mitzumachen, ist keine gerngesehene Aufgabe. Die IFG-Meisterschaften zwingen die Bundesministerien trotzdem dazu. Der Gewinner darf sich als Meister der Transparenz feiern. Ein außergewöhnliches Turnier.

Die weltweit ersten IFG-Meisterschaften

In wenigen Wochen startet die Fußballweltmeisterschaft in Russland. Wem das zu lange dauert, der kann sich bis dahin einem anderen Wettbewerb widmen. Die Rede ist von den sogenannten IFG-Meisterschaften. Dabei steht das Kürzel IFG für Informationsfreiheitsgesetz. Noch nichts davon gehört?

Kein Wunder, denn dieser Wettbewerb findet zum ersten Mal statt. Alle sechzehn Bundesministerien nehmen teil. Ob sie wollen oder nicht. Ausgerufen hat den Wettbewerb die Internet-Plattform fragdenstaat.de.

Worum geht’s?

Insgesamt finden samt Finale vier Runden statt, in denen jeweils zwei Ministerien gegeneinander antreten. Dabei müssen die Ressorts eine Anfrage beantworten. Schließlich qualifiziert sich die Behörde für die nächste Runde, die schneller und transparenter antwortet.

Das Kanzleramt ist direkt rausgeflogen. Das war eine ziemliche Enttäuschung. Tatsächlich hat das Kanzleramt noch immer nicht die Erklärung zugeschickt. Aber das kennen wir schon von denen. Das Kanzleramt blockiert sehr gerne. – Arne Semsrott, Frag den Staat

Die Anfragen für das Viertelfinale sind heute rausgegangen. Diesmal geht es um die sogenannten Geschenkverzeichnisse der Behörden. Nun sind die Bundesministerien wieder an der Reihe. Je nachdem wer am schnellsten offenlegt, welche Geschenke die Mitarbeiter in den letzten vier Jahren erhalten haben, darf sich aufs Halbfinale freuen.

detektor.fm Moderator Lars-Hendrik Setz hat mit Arne Semsrott über das Turnier der besonderen Art gesprochen und sich erklären lassen, wer der Favorit ist.

Ich glaube, das Innenministerium wird ganz gute Karten haben, den Sieg in die ‚Heimat‘ zu holen.Arne Semsrott 

Redaktion: David Seeberg

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