Große Koalition passt das BAföG 2016 an

Mehr Geld für Studierende, aber erst ab Winter 2016

Ab dem Wintersemester 2016/2017 soll es sieben Prozent mehr BAföG geben. Der Förderhöchstsatz soll dann bei 735 Euro liegen. Die neue BAföG-Reform wird begrüßt, aber auch kritisiert. Denn es hätte noch mehr werden können.

Studenten mussten vier Jahre warten. In dieser Woche ist nun die BAföG-Reform von Bundesbildungsministerin Wanka und den Vizefraktionschefs der Koalitionsparteien, Kretschmer und Heil, bekannt gegeben worden. In zwei Jahren sollen Studenten dann auch wirklich mehr Geld bekommen. Dass das noch zwei Jahre dauert, hat einen einfachen Grund. Denn erst 2016 ist der Bund allein für das BAföG zuständig. 

Schritte in die richtige Richtung

Immerhin um sieben Prozent, möchte Wanka das Geld für mittellose Studenten erhöhen. Zuletzt ist das BAföG 2010 erhöht worden, damals nur um fünf Prozent. Doch einigen geht das nicht weit genug. So wird kritisiert, dass das BAföG an die tatsächliche Studiendauer angepasst werden müsse und dass die Wohngelderhöhung angesichts der heutigen Mieten bereits zu gering ausfalle.

Positiv wird die versprochene einfachere Antragsstellung durch Online-Formulare und der Anspruch auf BAföG zwischen Bachelor und Master gewertet. Bernhard Börsel ist Referatsleiter für Studienfinanzierung beim Deutschen Studentenwerk. Die Studentenwerke setzen die Reform um. Börsel begrüßt die Erhöhungen, die Reform gehe ihm allerdings nicht weit genug. Mehr dazu in unserem Interview.

Rechtlich steht einer fast automatischen Kopplung des BAföG an Löhne und Preise nichts im Wege.Bernhard Börsel