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Wie gefährlich ist die Flucht aus Afghanistan heute?

Vor einem Jahr haben die Taliban die Macht in Afghanistan übernommen. Damals haben viele Menschen fliehen wollen – nicht alle haben es geschafft. Wie kann die Flucht heute gelingen?

Ein Jahr nach der Machtübername

Vor einem Jahr haben die Taliban in Afghanistan wieder die Macht übernommen. Die deutsche Bundesregierung war damals eindeutig in ihrer Einschätzung: So viele Menschen wie möglich müssen vor dem Regime gerettet werden. Insbesondere Ortskräfte standen dabei im Fokus, also Afghaninnen und Afghanen, die vor Ort für Deutschland gearbeitet haben. 

Zu versuchen, ohne Visum und ohne Pass in die Nachbarländer zu kommen, ist lebensgefährlich.

Axel Steier, Vorsitzender von Mission Lifeline

Foto: Hermine Poschmann

Wie verlässt man Afghanistan?

Noch immer warten viele Menschen auf ihre Rettung. Sie fühlen sich alleingelassen mit einer Regierung, die verschleppt und foltert. Viele leiden unter Hunger oder haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Frauen und Mädchen leiden besonders unter dem Regime: Sie dürfen ohne männlichen Begleiter nicht mehr reisen.

Zudem gab es Ende Juni ein schweres Erdbeben, bei dem rund 1 150 Menschen gestorben sind und tausende Häuser zerstört wurden. Viele Menschen versuchen deshalb weiterhin, Afghanistan zu verlassen.

Es sind bis heute keine guten Möglichkeiten geschaffen worden, die Menschen sicher aus Afghanistan herauszubringen. Die Lage wird eher immer schwieriger.

Theresa Breuer, Mitgründerin der Initiative Kabul Luftbrücke

Foto: Kiana Hayeri

Wie gefährlich ist es, aus dem Land zu fliehen? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Theresa Breuer. Sie hat im August 2021 die Initiative Kabul Luftbrücke mitgegründet, um gefährdete Afghaninnen und Afghanen zu evakuieren. Wie die Menschen das Land verlassen, weiß Axel Steier. Er ist Vorsitzender von Mission Lifeline. Der Verein hat sich eigentlich auf Seenotrettung spezialisiert, unterstützt aber seit letztem Jahr auch Menschen, die aus Afghanistan fliehen müssen.

Redaktion