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Wie geht fairer Wahlkampf?

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sorgt sich, dass der Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021 zu einer „Schlammschlacht“ werden könnte. Zu Recht? Und wie geht eigentlich fairer Wahlkampf?

„Schlammschlacht“ oder Standard?

Deutschland ist im Wahlkampf – in weniger als zwölf Wochen wird in der Bundesrepublik eine neue Regierung gewählt. Zum ersten Mal seit 16 Jahren tritt Angela Merkel nicht wieder an. Dass es einen Wechsel an der Spitze geben wird, ist also bereits sicher. Im Kampf ums Amt werden harte Geschütze aufgefahren, die Kanzler- und Kanzlerinnenkandidaten geraten nun auch persönlich unter Beschuss. Bis zur Wahl im September könnte es schmutzig werden, vermuten Beobachter. Mit den Plagiatsvorwürfen um ein Buch der Spitzenkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, kommt aber auch die Debatte um den fehlenden Anstand im Wahlkampf auf.

Man kann natürlich darüber diskutieren, ob über jede kleine Normüberschreitung gleich in den Primetime-News berichtet werden muss.

Christian von Sikorski, Professor für politische Psychologie an der Universität Landau

Bild: Raffael Heiss

Die Rolle der Medien

Auch die Medien spielen im Wahlkampf eine wichtige Rolle. Sie haben Einfluss darauf, welche Nachrichten bei der Öffentlichkeit ankommen und wie. Auf Basis ihrer Berichterstattung bilden sich Menschen möglicherweise Meinungen. Im besten Falle vollziehen Journalistinnen und Journalisten also vor den Wahlen eine Gratwanderung und sorgen weder für Skandale, noch halten sie Informationen zurück.

Ich habe das Gefühl, dass der ’schmutzige Wahlkampf‘ ein mediengemachtes Thema ist.

Christian Hoffmann, Professor für Kommunikationsmanagement an der Universität Leipzig

Bild: Tobias Tanzyna

Wie sieht ein fairer Wahlkampf aus? Und steht uns wirklich eine „Schlammschlacht“ bevor? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Christian von Sikorski. Er ist Professor für politische Psychologie an der Universität Landau. Außerdem erklärt ihr Christian Hoffmann, Professor für Kommunikationsmanagement an der Universität Leipzig, wie Parteien selbst für Fairness im Wahlkampf sorgen können.