„In der Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot“, sagte Großmutter. Aber die Wurst hat einen ernsthaften Imageschaden erlitten. Gerade nach dem Listerien-Skandal vom Wursthersteller Wilke, der Schimmelwurst mit Gewürzen aufpimpte und sie von überarbeiteten Mitarbeitern aufhübschen ließ, um sie dann an den Konsumenten zu bringen.
Schlechte Arbeitsbedingungen, schlechte Hygiene, Schimmelwurst – die Skandale reißen nicht ab. Welche Auswirkungen haben die menschlichen Schweinereien auf das Geschäft, den Umsatz?
Um das zu checken, ist WiWo-Redakteur Mario Brück in die Wurst City Versmold gefahren. Sie liegt in NRW, wo in den letzten Monaten Betriebe überprüft wurden. Herausgekommen ist ein niederschmetterndes Ergebnis: „Katastrophale Bedingungen“ in Schlachtbetrieben, mehrere tausend Verstöße gegen Arbeits- und medizinische Vorschriften. Am Ende bleibt: 30 von 34 Betrieben bauen Mist.
Der Konsument läßt sich davon nicht abschrecken und ißt weiter Fleisch(Wurst). Und die möchte er weiterhin am besten günstig. Der Preisdruck ist ein Problem.
Ja, ich glaube schon, wenn man sich einfach mal anguckt den Schweinepreis Anfang des Jahres. 1,30 Euro pro Kilogram Schweinefleisch und jetzt steht er schon seit Monaten bei 1,80 Euro. Also 50 Cent mehr, müsste dann der Hersteller durchaus langsam weitergeben, beißt da beim Handel aber auf Granit. Die akzeptieren eine kleine Preiserhöhung von 5-10 Cent – Mario Brück, WiWo
Versmold ist die Heimat vieler etablierter Wursthersteller. Da kommt die Wurst her, die einen wie ein Bärchen anlächelt. Hat die Stadt eine „reine“ Weste? Mario Brück von der WiWo hat sich mit dem Bürgermeister der Stadt den Schweinebrunnen angeschaut, sich ein Bild gemacht und sprach mit detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing über Antibiotikafreie und fleischfreie Wurst aus Versmold.
Unser erster runder Geburtstag. Das feiern wir! Mit euch.
Samstag, 16. November 2019, Leipzig (Täubchenthal)
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