Das brand eins Magazin zum Hören | BONUS: Wirtschaftskriminalität

Glückloses Versteckspiel

Steuerhinterziehung hier, Insolvenzverschleppung dort – Wirtschaftskriminalität scheint lukrativ. Geheim bleiben diese Taten aber selten, erklärt Rechtsanwalt Dr. Stefan Röhrborn.

Die richtige „Strategie“ ist nicht nur im Berufsleben ein Thema, sondern auch im Privaten. Dabei ist es gar nicht mal so leicht herauszufinden, welcher ausgeklügelte Plan einen am Ende zum Ziel bringt. Oft sind nämlich die Planlosen am Ende die Glücklichen. Das zeigt das aktuelle brand eins Magazin zum Hören. Basis dafür waren die Recherchen der Kollegen von brand eins. Beim Schwerpunkt „Strategie“ gibt es Geschichten, welche die Bedeutung einer durchdachten Planung in Frage stellen oder auch untermauern. An dieser Stelle veröffentlichen wir ein Interview aus der Sendung als Bonustrack in einer längeren Fassung.


Scalping

Die Wirtschaftskriminalität in Nordrhein-Westfalen ist in den letzten Jahren gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Lagebild des Landeskriminalamts NRW in Düsseldorf hervor. Demnach haben Betrüger über eine halbe Milliarde Euro Schaden verursacht. Einen besonders großen Anteil machten Aktienbetrüger mittels „Scalping„. Dabei werden Aktienkurse mit Hilfe von Jubel-Meldungen in die Höhe getrieben und dann „skalpiert“, indem die Urheber der Meldung ihre Anteile verkaufen. Dann sinkt der Kurs wieder dramatisch. Eine konkrete Tätergruppe habe so seit 2003 die Aktienkurse von mindestens 115 Unternehmen manipuliert.

Wirtschaftskriminalität als Alltagsgeschäft

Solche oder ähnliche Fälle sind für Rechtsanwalt Dr. Stefan Röhrborn keine Seltenheit. Täglich landen Vergehen wie Bestechung, Bilanzfälschung oder Steuerhinterziehung auf seinem Schreibtisch. Der Düsseldorfer hat sich darauf spezialisiert, in den Kellern der Unternehmen die Leichen zu finden. Doch er ist nicht nur zu Stelle, wenn es schon zu spät ist, sondern berät Unternehmen auch, bevor sie daran denken, krumme Geschäfte zu machen.

Dabei scheint sich Wirtschaftskriminalität heute nicht zu lohnen. Rund 94 Prozent der Fälle werden am Ende aufgeklärt. Dennoch steigt zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung die Zahl der Täter.

Mehr Aufmerksamkeit

Ob nun Wesley Snipes, Otto Graf Lambsdorff oder Boris Becker, prominente Beispiele von Steuerhinterziehern gibt es viele. Dabei hat es diese Fälle früher auch schon gegeben. Heute sind jedoch die Aufklärungsmethoden sehr viel besser geworden. Das bemerkt auch Dr. Stefan Röhrborn.

Im Interview mit detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop erklärt er, welche Rolle die deutsche Mentalität spielt, wer oft bei der Aufklärung hilft und wieso sich Wirtschaftskriminalität am Ende nicht lohnt.


Das brand eins Magazin zum Hören

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