Wie der deutsche Entwicklungsminister Fluchtursachen bekämpfen will

„Gerd Müller ist Überzeugungstäter“

Seit Dezember 2013 leitet Gerd Müller (CSU) das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit. Wie er Fluchtursachen bekämpfen will, weiß Florian Willershausen von der WirtschaftsWoche.

Wer ist Gerd Müller?

Wer den Namen Gerd Müller hört, der mag zuerst an den „Bomber der Nation“ denken, den Fußballer mit den meisten Bundesligatoren in der Geschichte des deutschen Sports. Der CSU-Mann Gerd Müller ist weniger bekannt – und doch leitet er ein deutsches Ministerium, nämlich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz BMZ. Müller hat damit im Dezember 2013 den FDP-Politiker Dirk Niebel in diesem Amt beerbt.

Gerd Müller macht viele gute Dinge, aber man sieht noch nicht, wie das gebündelt werden kann, zu einer Gesamtstrategie, die mal ganz Afrika stabilisiert. Und das müsste nicht nur eine deutsche, sondern eine europäische sein. – Florian Willershausen, WirtschaftsWoche

Fluchtursachen bekämpfen

Damals war an die Flüchtlingskrise noch nicht zu denken, doch aktuell fokussiert sich das BMZ stärker auf die Bekämpfung sogenannter Fluchtursachen. So finanziert das BMZ zum Beispiel humanitäre Projekte im Libanon und der Türkei, um die Versorgungslage der Flüchtlinge vor Ort zu verbessern und sie so von einer Weiterfahrt nach Europa abzuhalten. Doch Flüchtlinge unterstützen ist nicht dasselbe wie Fluchtursachen bekämpfen:

Wenn wir es mit Flüchtlingen zu tun haben, die vor einem Krieg fliehen, wäre eine Fluchtursachenbekämpfung eigentlich nur die Lösung des Kriegs in Syrien. Und davon sind wir weit entfernt – Florian Willershausen, WirtschaftsWoche

Über die deutsche Entwicklungspolitik unter Gerd Müller hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Florian Willershausen von der WirtschaftsWoche gesprochen. Er hat den deutschen Entwicklungsminister auf seiner Reise in den Libanon begleitet.


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Redaktion