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Was ändert die beschlossene Frauenquote?

7,6 Prozent beträgt der Frauenanteil in Unternehmensvorständen. Damit sich daran etwas ändert, haben sich SPD und Union auf eine verbindliche Frauenquote geeinigt. Doch was kann diese Quote bewirken?

Neue Frauenquote für Vorstände

In knapp der Hälfte der börsennotierten Unternehmen in Deutschland sitzt keine Frau im Führungsgremium. Im Vergleich zu anderen westlichen Industrienationen, wie beispielsweise Großbritannien, Schweden oder den USA, liegt Deutschland auf den hinteren Plätzen. Um dies zu ändern, hat die schwarz-rote Koalition eine verbindliche Frauenquote vereinbart: Bei börsennotierten Unternehmen, in denen paritätisch mitbestimmt wird und in denen der Vorstand aus mehr als drei Männern besteht, muss spätestens ab einer Neubesetzung mindestens eine Frau Teil des Vorstands sein.

Ich halte nichts davon, wenn nur eine Frau im Vorstand sitzt – es sollten mindestens zwei sein.

Kristina Tröger, Unternehmerin und Präsidentin des Clubs europäischer Unternehmerinnen

Foto: Privat

Für die Präsidentin der Initiative FidAR, Monika Schulz-Strelow, ist eine verbindliche Frauenquote, wie sie vereinbart wurde, der einzige Weg zur Gleichberechtigung in der Arbeitswelt. Doch gibt es ebenfalls Stimmen, die das Gesetz noch als unzureichend erachten. Um eine gleichberechtigte Beschäftigungssituation zwischen Männern und Frauen tatsächlich gewährleisten zu können, müssten noch weit mehr Frauen in die Vorstandsgremien nachziehen, heißt es in einer Analyse einer großen Beratungsgesellschaft.

Durch Frauen in Vorständen wird die Unternehmenskultur eine komplett andere. Diese Form, ein Unternehmen nicht nur hierarchisch, sondern partizipativ zu führen – das ist der Führungsstil der Zukunft.

Monika Schulz-Strelow, Unternehmensberaterin und Präsidentin der Initiative FidAR

Reicht das?

Zudem wird in dem vereinbarten Gesetz nur auf den Frauenanteil auf Vorstandsebene geachtet – nicht auf die Führungsebenen darunter. Auch gegen eine Frauenquote an sich gibt es Widerstand. Jana Schimke (CDU) beispielsweise spricht sich prinzipiell gegen ein „schlichtes Gesetz“ sowie dessen bürokratische Folgen aus und setzt stattdessen auf Elterngeld und Geduld.

Was ändert die beschlossene Frauenquote? Das haben wir zwei Frauen gefragt, die selbst wichtige Funktionen einnehmen: Monika Schulz-Strelow ist Unternehmensberaterin und Präsidentin der Initiative FidAR (Initiative für mehr Frauen in die Aufsichtsräte). Kristina Tröger ist Unternehmerin und Präsidentin des CeU (Club europäischer Unternehmerinnen). detektor.fm-Moderatorin Lena Jansen spricht mit den beiden über die vereinbarte Frauenquote und darüber, was Frau sich von ihr erhoffen darf.