Forschungsquartett | Frauen in der Wissenschaft

Professorin gesucht!

Trotz vieler Bemühungen gibt es noch immer weniger Frauen als Männer in der Wissenschaft. Je höher die Position, desto mehr Männer sitzen in den Positionen. Warum ist das so? Und wie ginge es anders?

Die gläserne Decke in Unis und Forschungsinstitutionen

In die Wissenschaft zu gehen und dort eine Karriere aufzubauen, ist grundsätzlich ein Risiko. Das haben Hashtags wie #ichbinhanna gezeigt, die die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft anprangern. Besonders benachteiligt sind Frauen: Sie promovieren weiterhin seltener und schaffen es auch nur gelegentlich in Hochschulräte. Überhaupt ist auch nur jeder dritte Mensch in der Forschung weiblich.

Frauen stoßen besonders dann schnell an die sogenannte „gläserne Decke“, wenn es um die Postdoc-Zeit geht. In dieser Phase der Laufbahn sind Wissenschaftler*innen aller Geschlechter in der Regel nur befristet angestellt und müssen sich um Drittmittel bemühen. Viele – vor allem Frauen – entscheiden sich deshalb zu diesem Zeitpunkt dann doch für den vermeintlich sichereren Job in der freien Wirtschaft.

Mehr Frauen in der Wissenschaft

Um dem entgegenzuwirken gibt es bereits einige Maßnahmen: Mentoring-Programme sind dazu da, die jungen Wissenschaftler*innen zu unterstützen. Und Juniorprofessuren machen einen späteren Ruf der Universität wahrscheinlich und verringern das Risiko.

Gleichzeitig gibt es noch immer Vorurteile gegenüber Frauen in der Wissenschaft: Sie werden seltener zitiert und werden seltener zu Vorträgen eingeladen als ihre männlichen Kollegen.

Es gibt Studien, die zeigen, dass Männer bei Tagungen seltener zu Vorträgen von Frauen gehen als zu Männern.

Dr. Andrea Löther, GESIS - Leibniz Institut für Sozialforschung

Foto: GESIS

Wieso steigen Frauen in der Wissenschaft noch immer seltener auf? Und was muss passieren, um das zu ändern? Das erklärt Dr. Andrea Löther. Sie forscht zur Gleichstellung an deutschen Hochschulen beim GESIS, Leibniz Institut für Sozialforschung. detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan hat sie für das „Forschungsquartett“ interviewt und berichtet Moderatorin Sara-Marie Plekat von dem Gespräch.

Redaktion