Das Problem von #IchbinHanna
Wer mit #IchBinHanna gemeint ist? Eine animierte Figur, die ein Beispiel sein soll für junge Forschende in Deutschland, die auf eine feste Stelle hoffen. In einem Video erklärt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) anhand von Hanna das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG). Das regelt Außnahmen im Arbeitsrecht. Es erlaubt zum Beispiel, dass mehrere befristete Arbeitsverträge aufeinander folgen können.
Vor drei Jahren ist das Video ursprünglich erschienen, jetzt hat das BMBF den Clip von seiner Website entfernt. Denn unter dem Hashtag „IchbinHanna“ kritisieren aktuell zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Beitrag. Jahrelang, sagen sie, hangeln sie sich von Befristung zu Befristung. Die Unis hingegen zögern damit, unbefristeten Verträge zu vergeben.
Bessere Arbeitsbedingungen trotz WissZeitVG?
Innerhalb des WissZeitVG gilt die sogenannte „Zwölf-Jahre-Regel“. Das bedeutet: In den sechs Jahren vor der Promotion und den sechs Jahren nach der Promotion können unbegrenzt befristete Arbeitsverträge an die Forschenden vergeben werden. Wer danach keine Professur gefunden hat, muss die Wissenschaft verlassen. Viele Forscherinnen und Forscher wünschen sich für ihre Arbeit aber Stabilität und Planungssicherheit. Das gehe nur mit Investitionen und Vertrauen. Stattdessen werden befristete Stellen immer wichtiger, nämlich solche, die über Drittmittel finanziert werden.
Wie können die Arbeitsbedingungen an Universitäten und Hochschulen verbessert werden? Das fragt detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta Andreas Keller. Er ist in der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft verantwortlich für den Bereich „Hochschulen und Forschung“. Amrei Bahr erzählt, wie sich das WissZeitVG auf ihren Arbeitsalltag auswirkt. Die Philosophin hat den Hashtag „IchbinHanna“ mitinitiiert.