Das Böllern zum Jahreswechsel bringt Verletzte, Müll, verschreckte Tiere und verschmutzt die Luft. Wie sehr fällt Feinstaub an Silvester ins Gewicht?
Zum Jahreswechsel 2024/2025 sind fünf Menschen durch Unfälle mit Böllern gestorben, es gab zahlreiche Verletzte und mehrere Angriffe auf Einsatzkräfte. Dazu kommen Tausende Tonnen Müll, verschreckte Tiere und eine starke Luftverschmutzung. Laut dem Umweltbundesamt werden in Deutschland jährlich rund 2.050 Tonnen Feinstaub durch Feuerwerk freigesetzt, rund 1.700 Tonnen davon an Neujahr.
Besonders kritisch für uns Menschen ist der Ultrafeinstaub (PM1) und lungengängiger Feinstaub (PM2,5). Der Weltgesundheitsorganisation zufolge sind mehr als 80 Prozent aller Bewohnerinnen und Bewohner in europäischen Städten zu hohen Feinstaubwerten ausgesetzt. Ein großes Problem stellen Rußpartikel dar, die Teil des Feinstaubs sind und auch dem Klima schaden.
Neben dem Verkehrssektor ist vor allem das Heizen mit Holzöfen für die Luftverschmutzung in Deutschland verantwortlich: Das Verbrennen von Holz setzt unter anderem CO2, Kohlenmonoxid und schädliche Stickstoff- und Schwefelverbindungen frei. In den Abend- und Nachtstunden ist die Feinstaubbelastung in Wohngebieten deshalb deutlich höher als sie sein sollte.
Möglichst wenig lungengänger Feinstaub heißt ein Niveau von unter fünf Mikrogramm pro Kubikmeter an PM2,5. Wenn wir jetzt in der Heizperiode im Wohngebiet schauen, dann können Sie dann dreistellige Werte der Belastung der Atemluft haben – also über 100 Mikrogramm pro Kubikmeter PM2,5.
Achim Dittler, Experte für Luftreinhaltung am KIT
Was ist Feinstaub und wie steht es in Deutschland allgemein um die Luftverschmutzung? Darüber sprechen detektor.fm-Redakteurin Klara Fröhlich und ihre Kollegin Alina Metz bei „Mission Energiewende“. Welche Partikel für uns schädlich sind und wie sehr das Feuerwerk an Neujahr wirklich ins Gewicht fällt, das beantwortet Prof. Dr.-Ing. Achim Dittler vom Karlsruher Institut für Technologie. Er leitet dort am Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik die Arbeitsgruppe Gas-Partikel-Systeme.