Mission Energiewende | PFAS

Chemikalien: Aus dem Alltag in unser Blut

Sogenannte PFAS sind in einer Menge an Produkten enthalten, die wir jeden Tag benutzen. Aber ihre positiven Eigenschaften können eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.

Krebsgefahr durch Alltagschemikalien

Sogenannte PFAS, also per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, sind langlebige Chemikalien, die in vielen Produkten in unserem Alltag vorkommen: Teflonpfannen, Regenjacken und Kontaktlinsen zum Beispiel werden mit PFAS wasser- und fettabweisend gemacht. So nützlich diese Eigenschaften sind: Die Chemikalien sind äußerst beständig und nicht abbaubar. Das macht sie zu einer Gefahr für Umwelt und Gesundheit.

PFAS und die Folgen für Mensch und Umwelt

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bestimmte PFAS krebserregend sein können und das Immunsystem von Menschen sowie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. In Deutschland gibt es Regionen mit stark belasteten Böden und Grundwasser, zum Beispiel in der Nähe von Flughäfen, wo die Chemikalien in Löschschäumen eingesetzt wurden.

In der Nähe von Bremen sind Fische sehr belastet und in einem anderen Ort, wo Klärschlämme auf Felder gebracht worden sind, da sollte man vielleicht auch nichts essen, was da im Boden gewachsen ist.

Andrea Hoferichter, Redakteurin beim MIT Technology Review

Foto: Sandra Schade

Die EU plant derzeit, den Einsatz von PFAS in Zukunft stark zu regulieren. Und auch in der Industrie wird intensiv daran geforscht, Materialien zu entwickeln, die die gleichen positiven Eigenschaften haben, ohne schädlich zu sein. Aber es gibt Bereiche, in denen Alternativen noch schwer zu finden sind, besonders in der Hochtechnologie und Medizin. Immerhin: Es gibt bereits Optionen wie PFAS-freie Outdoor-Kleidung und Keramikbeschichtungen für Kochgeschirr.

Was macht PFAS so gefährlich und welche Alternativen gibt es bisher? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Julia Seegers und Redakteurin Esther Stephan in der neuen Folge von „Mission Energiewende“. Esther hat dazu mit Andrea Hoferichter gesprochen. Hoferichter hat Chemie und Journalismus studiert, lange als freie Journalistin gearbeitet und arbeitet mittlerweile als Redakteurin für das MIT Technology Review, den deutschen Ableger eines Magazins des MIT.

Redaktion