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Was macht Hitze mit unserem Körper?

Zwischen 2018 und 2020 sind außergewöhnlich viele Menschen an den Folgen von Hitze gestorben. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie und sie fordert, dass besonders vulnerable Gruppen besser geschützt werden müssen.

Bereits Mitte Juni sind in Deutschland erste Hitzerekorde gebrochen worden. In Cottbus wurden Mitte des Monats über 39 Grad Celsius gemessen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) vermeldete für mehrere Städte in den Bundesländern Sachsen, Brandenburg und Thüringen Temperaturen jenseits der 38 Grad.

Doch das ist kein Grund zur Freude. Die Temperaturen fordern immer wieder Opfer – sogenannte Hitzetote. Eine Studie des Robert-Koch-Instituts hat in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt und dem DWD diese Opferzahlen zwischen 1992 und 2021 untersucht und kommt zu einem erschreckenden Ergebnis.

19 000 Tote durch Hitze

Die Untersuchung zeigt, dass es insbesondere in den Jahren 2018 bis 2020 ausgesprochen viele Hitzetote gegeben hat. So viele, dass es zu einer Übersterblichkeit in diesen Jahren kam. Das heißt: Mehr Menschen sind gestorben als normalerweise. Während sich die Extremwetterereignisse in den vergangenen Jahrzehnten häufen, gehen die Auswirkungen der Hitze auf den Körper sogar leicht zurück. Neben den Ergebnissen bietet die Studie zudem einen Ausblick auf die Herausforderungen im Umgang mit hohen Temperaturen in den kommenden Jahren.

Insgesamt besteht nach wie vor die Notwendigkeit und Herausforderung, den Umgang mit Hitzeperioden in Deutschland deutlich zu verbessern und vulnerable Bevölkerungsgruppen adäquat zu schützen.

Studie: Hitzebedingte Mortalität in Deutschland zwischen 1992 und 2021

Auswirkungen auf den Körper

Bei Hitze soll man besonders viel trinken, denn der Körper schwitzt und verliert dadurch Flüssigkeit. Das körpereigene Kühlsystem kann dadurch überlastet werden, was schwerwiegende Folgen haben kann. Für die körperliche Belastung ist nicht nur die punktuell extreme Hitze verantwortlich, sondern auch die Dauer der hohen Temperaturen. Vor allem lange Hitzewellen stellen ein Risiko dar, da der menschliche Körper kaum Zeit zur Regeneration hat.

Wir müssen gerade auf die Schwächeren, auf die vulnerablen Gruppen schauen, weil die während der Hitzephase besonders geschützt werden müssen.

PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin

Foto: ÄKB / André Wagenzik

Über die Auswirkungen von Hitze auf die menschliche Physis und Möglichkeiten, sich davor zu schützen, spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit dem Präsidenten der Ärztekammer Berlin, Dr. Peter Bobbert. Er ist außerdem seit 2014 Oberarzt im Evangelischen Krankenhaus Hubertus Berlin.

Redaktion