Forschungsquartett | Ein Leben ohne immer mehr und immer besser

Im Hinterland des Wachstums

Wie können wir ohne Wachstum auskommen? Auf diese Frage reagieren Wissenschaft, Wirtschaft und Politik unterschiedlich, teilweise widersprüchlich. Derweil finden Menschen überall ihre eigenen Antworten.

Was kommt nacht dem Wachstum?

Antwort auf diese Frage sucht die Postwachstumsökonomie.

Es geht darum, sich zu überlegen, wie kann man es schaffen, dass die Wirtschaft nicht das Schicksal der gesamten Gesellschaft bestimmt. – Tilman Reitz

Tilman Reitz hält eine Juniorprofessur für Wissenssoziologie an der Universität Jena inne und beschäftigt sich mit alternativen Gesellschaftsmodellen. Wie Postwachstum allerdings genau aussieht und was sich hinter dem Schlagwort verbirgt, darauf gibt es viele Antworten.

Ina Heyer hat ihre Antwort gefunden: Die gelernte Ingenieurin lebt auf dem Hof ‚Zur bunten Kuh‘ im Hinterland von Chemnitz und betreibt ihn mit anderen Menschen in Eigenregie- solidarische Landwirtschaft nennt sich das. Sie versorgen sich selbst und darüber hinaus hundert weitere Menschen, so genannte Mitfresser.

detektor.fm-Reporterin Annette Kammerer hat sich auf die Suche nach Antworten gemacht.

Postwachstum ist das, was wir erleben in wirtschaftlichen Krisen. In Detroit, Paderborn oder Griechenland haben wir so etwas wie eine Realität von PostwachstumsgesellschaftenTilman Reitz 
Unser Ziel ist eine Solidargemeinschaft aufzubauen, mit der so 100 Leute alle Lebensmittelgrundversorgung von uns beziehen und wir davon leben können.Ina Heyer  

Schrumpfen statt Wachsen

Auch die Degrowth-Konferenz beschäftigt sich mit der Frage, was nach dem Wachstum kommt. Statt weniger Wachstum oder gar kein Wachstum, steht das Gegenteil im Fokus: Schrumpfung.

Vom 2. bis zum 6. September diskutieren in Leipzig zahlreiche Vertreter aus den unterschiedlichsten Disziplinen darüber, wie die Postwachstumsgesellschaft aussehen kann.

detektor.fm ist Medienpartner der internationalen Konferenz und wird in einer Themenwoche über Wachstum und die Alternativen sprechen. Außerdem stellen wir jeden Mittwoch in den Guten Nachrichten alternative und nachhaltige Ansätze vor.

Redaktion