Die Geschichte ist voller Frauen, denen wir bahnbrechende Forschung, wertvolle Kunststücke und literarische Klassiker zu verdanken haben. Den Ruhm dafür haben allerdings immer wieder Männer eingefahren. Leonie Schöler hat einige ihrer Geschichten in einem Buch gesammelt.
Frauen konnten im Mittelalter teils mehr gesellschaftliche Rollen einnehmen, als sie es zum Beispiel in der Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts konnten. Weil dann die gesellschaftlichen und vor allem gesetzlichen Rahmenbedingungen viel enger gezogen wurden. Vorher glaubte man nicht, dass Menschen aufgrund ihres Geschlechts unterschiedliche Eigenschaften haben.
Leonie Schöler, Autorin von "Beklaute Frauen"
Muse, Sekretärin, Ehefrau — es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde. Für deren Leistungen Männer die Auszeichnungen und den Beifall bekamen: Wissenschaftlerinnen, deren Errungenschaften, im Gegensatz zu denen ihrer männlichen Kollegen, nicht anerkannt wurden. Autorinnen, die sich hinter männlichen Pseudonymen versteckten. Oder Künstlerinnen, die im Schatten ihrer Ehemänner in Vergessenheit geraten sind. Lebendig und unterhaltsam erzählt die Historikerin Leonie Schöler ihre Geschichten. Sie zeigt, wer die Frauen sind, die unsere Gesellschaft bis heute wirklich vorangebracht haben. Und sie verdeutlicht, wie wichtig die Diskussion um Teilhabe und Sichtbarkeit ist. Dabei wird klar: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält. — Penguin
Über das Buch „Beklaute Frauen“ spricht detektor.fm-Moderatorin Julia Seegers live auf der Leipziger Buchmesse mit Autorin Leonie Schöler.