Album der Woche: Lucy Rose – Work It Out

100 Prozent ich

Mit federleichtem Gesang und folkigen Popsongs ist die britische Sängerin Lucy Rose bekannt geworden. Jetzt erscheint ihr zweites Album „Work It Out“. Darauf macht sie den Sprung von Singer/Songwriter zu ausgtüftelter Popmusik á la Bombay Bicycle Club.

Von der Background-Sängerin zur eigenständigen Musikerin, so ähnlich lässt sich die Karriere von Lucy Rose zusammenfassen. Mit Bombay Bicycle Club hat sie schon auf großen Bühnen gestanden, Musik macht sie aber schon viel länger. Im Schulorchester hat sie Schlagzeug gespielt, aber so richtig angefangen hat es erst, als sie sich mit 16 eine Gitarre gekauft hat, erzählt sie.

Es hat so richtig angefangen, als ich mir eine Gitarre gekauft hab. Ich war so halb-gut und hab ein paar Songs geschrieben. Dann bin ich nach London gezogen und habe viele Open-Mic-Sessions und kleine Konzerte gespielt, um meine Songs vor Leuten zu spielen und Fans zu gewinnen. Also ziemlich altmodisch.

Nicht noch ein akustisches Album

Bei einer dieser Sessions hat Lucy Rose Bombay-Bicycle-Club-Sänger Jack Steadman kennengelernt. Der nahm sie mit auf Tour. Diese Unterstützung und mit der Band auf Festivals zu spielen hat ihr viel Selbstvertrauen gegeben. Das wurde durch den Erfolg ihres ersten Albums Like I Used To noch bestärkt. Live-Erfahrung mit Bombay Bicycle Club hat sie außerdem inspiriert, die Gitarre vorerst wegzulegen und gegen Synthesizer zu tauschen. Denn noch ein akustisches Album wollte sie nicht schreiben.

https://vimeo.com/131111085

Beats mit dem iPad

Die meisten Songs hat Lucy Rose mit ihrem iPad geschrieben, während sie auf Tour war. Vor allem Beats hat sie damit aufgenommen. Beats fand sie schon immer toll, schließlich hat sie mal Schlagzeug gespielt. Und natürlich steckt hinter ihren Songs immer noch 100%ig sie selbst.

Das bin definitiv zu 100% ich. Ich find es schwierig einem Song über Gefühle zu schreiben, die mir selbst fremd sind. Alles worüber ich singe, ist mir irgendwann selbst passiert. Normale Leute sprechen darüber, ich versperre mich dagegen und nutze stattdessen die Songs, um meine Emotionen rauszulassen.

Cafés und Open-Mic statt Hörsaal

Wo das erste Album noch eine Suche nach ihrer eigenen Stimme war, ist Work It Out ein selbstbewusstes Album voller 80er Synthies und sommerlicher Popmelodien.

Eigentlich wollte Lucy Rose mal Geografie studieren. Aber statt in Hörsaal und Bibliothek, hat sie ihre Zeit in Cafés verbracht und ihre Songs gespielt. Damals war sie unsicher, ob sie’s nicht vielleicht doch anders hätte machen sollen. Da können wir sie beruhigen, es war die richtige Entscheidung.

Redaktion