Rita Lee ist einer der größten und brillantesten Popstars, sagt Brasiliens Präsident Lula. Diese Woche ist die Sängerin im Alter von 75 Jahren gestorben. Im Popfilter erinnern wir an Rita Lee und gehen der Frage nach, was sie so prägend macht.
Drei Tage Staatstrauer sind verhängt, vor ihrem Sarg weinen junge Menschen in Beatles- und Nirvana-Shirts: Brasilien trauert um die Musikerin Rita Lee, die als “Queen of Rock” gilt. Präsident Lula bezeichnet sie als einen der größten und brillantesten Stars der brasilianischen Musik. Am vergangenen Montag ist die Multi-Instrumentalistin und Sängerin gestorben.
Zusammen mit der Band Os Mutantes ist Rita Lee in den 70ern maßgeblich daran beteiligt, Psychedelic Rock nach Brasilien zu bringen. Mit großem Erfolg – die Platten verkaufen sich wie warme Semmeln und es entsteht die Tropicalia-Bewegung. Hier kommen Psychedelic-Rock und Pop zusammen mit Samba und Bossa Nova. Aber Tropicalia ist auch eine politische Bewegung, die gerade anfangs auf viel Widerstand trifft.
Rita Lee ist nicht nur eine gefeierte Persönlichkeit, weil sie über fast sechs Jahrzehnte erfolgreich Musik macht. Sie ist eine der ersten Frauen mit E-Gitarre auf Brasiliens Bühnen und leistet einen großen kulturellen Beitrag während der Militärdiktatur. Sie sammelt Geld für den Kampf gegen AIDS und macht sich für Tierrechte stark. Und nebenbei macht sie mal ein Comedy-Programm im Radio, mal eine Talk-Show bei MTV oder schreibt Kinderbücher.
Mehr über das Wirken der Künstlerin und die Zusammenhänge von Tropicalia und britischen und amerikanischen Pop-Stars, erfahrt ihr in der heutigen Folge des „Popfilters„.