“Wer immer nur kürzt, landet in einer Spirale der Assozialität”

„Korrektur des Schicksals“ – so nannte Heribert Prantl, der Politikchef der Süddeutschen Zeitung, seinen Beitrag zur Hartz IV-Debatte. Wir sprechen mit ihm über die Rolle des Sozialstaats in der Moderne.

Heribert Prantl 

Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Hartz IV – Regelsätzen debattiert die deutsche Politik über Hartz IV. Die einen fordern höhere Regelsätze, die anderen sehen ihre Wahlversprechen davonschwimmen und fordern deshalb sogar weniger Geld für Hartz IV – Empfänger. Guido Westerwelle versuchte sich gar in Vergleichen mit „spätrömischer Dekadenz“.

Doch das eigentliche Thema ist ein viel Größeres: es geht um den deutschen Sozialstaat an sich. Das sagt Heribert Prantl, der Politikchef der Süddeutschen Zeitung. Am Wochenende erschien sein Plädoyer „Korrektur des Schicksals“. Wieso es in einer Demokratie zum Sozialstaat keine Alternativen gibt, und was er von der aktuellen Debatte hält, das erklärt Heribert Prantl im Interview mit detektor.fm:

Das Leben beginnt ungerecht und es endet ungerecht, und dazwischen ist es nicht viel besser. (…) Das Schicksal teilt ungerecht aus; und es gleicht die Ungerechtigkeiten nicht immer aus. Hier hat der Sozialstaat seine Aufgabe. (…) Der Sozialstaat ist also, mit Maß und Ziel, Schicksalkorrektor. (aus dem Artikel „Korrektur des Schicksals von H. Prantl)

Redaktion