Forschungsquartett | Kometenforschung

Mit Staub das Universum verstehen

Die Analyse von Kometenstaub kann uns einiges darüber verraten, wie das Sonnensystem entstanden ist. Welche Hinweise liefern die Partikel auf die Anfänge des Sonnensystems?

Perseiden: Sternschnuppen am Sommernachtshimmel

Jedes Jahr im August sind die Perseiden am Nachthimmel zu beobachten — ein Meteorstrom, der für eine Menge Sternschnuppen sorgt. Dieses Phänomen entsteht, wenn die Erde die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle kreuzt. Die dabei in die Erdatmosphäre eindringenden Staubpartikel verbrennen und erzeugen eine Sternschnuppe.

Die Partikel verteilen sich entlang der Bahn des Kometen. Und jedes Jahr fliegt die Erde durch diesen Partikelstrom durch.

Harald Krüger, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen

Foto: Dr. Urs Mall

Wie erforscht man Kometen?

Das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen widmet sich unter anderem der Erforschung solcher Himmelskörper. Das Verständnis kleinerer Himmelskörper, wie Kometen und Asteroiden, kann nämlich auch dazu beitragen, die Entstehung des Sonnensystems zu verstehen. Die Himmelskörper enthalten Mineralien, Wasser und organische Substanzen. Und durch die Untersuchung dieser Substanzen können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Rückschlüsse auf die frühen Tage des Sonnensystems ziehen.

Wenn wir die Zusammensetzung der Partikel analysieren, lernen wir etwas über die Zusammensetzung dieses Himmelskörpers und können damit dann wieder Rückschlüsse über seine Entstehung und über seine Entwicklung ziehen.

Harald Krüger

Ein wichtiger Teil dieser Forschung sind Raumsondenmissionen, die es ermöglichen, Proben von Kometen und Asteroiden zu sammeln und zu analysieren. Bekannt wurde zum Beispiel die Rosetta-Mission, bei der 2014 eine Sonde auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko landete. Die dabei gewonnenen Daten sollen Aufschluss darüber geben, ob Kometen möglicherweise Wasser zur Erde gebracht haben, das für die Entstehung von Leben notwendig war.

Wieso sehen wir die Perseiden jedes Jahr zur gleichen Zeit? Und wie erforscht man kosmischen Staub? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat mit Redakteurin Esther Stephan. Experte in dieser „Forschungsquartett“-Folge ist Harald Krüger. Er arbeitet am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen.

Redaktion