Ab ins nächste Level! Statt klassischer Schulnoten vergibt ein Wiener Lehrer nun sogenannte Erfahrungspunkte im Unterricht für Referate oder gute Mitarbeit. Wie beim Spielstand eines Online-Spiels ergibt sich daraus eine Abschlussnote. So sollen die Schüler ihre aktuellen Leistungen besser verstehen und einschätzen können. Das Modell soll für Transparenz sorgen – und die Schüler durch Spaß am Punktesammeln motivieren.
Ein Notensystem, das durch Transparenz glänzt
Damit alle Schüler jederzeit Einblick in ihren Punktestand haben, wurde eine eigene Website entwickelt. Auch für deutsche Schulen wäre das Benotungssystem praktisch möglich – zumindest ergänzend, da Lehrer bei der Notenvergabe nicht eingeschränkt sind, solange sie im klassischen Schmema bleiben.
Erfahrungspunkte sind der Schlüssel
Das Wiener System bewertet nach dem Prinzip des Onlinespiels „World of Warcraft“. Hier werden Experience Points (XP) also Erfahrungspunkte vergeben. Seit drei Jahren wird das vom österreicherischen Bildungsministerium unterstütze Benotungssystem eingesetzt. Es lebt besonders davon, dass die verlorenen oder gewonnen Punkte verständlich sind und die Schüler so ihre weitere Leistungsentwicklung abschätzen können. Für die Mitarbeit im Unterricht gibt es beispielsweise fünf XPs, während es für ein Referat 20 XPs und für eine sehr gute Hausaufgabe 35 XPs geben kann.
Über die Stärken und Schwächen des Modells hat detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf mit dem Lehrer Christan Haschek aus Wien gesprochen. Er hat das System entwickelt und wendet es seit Jahren erfolgreich an.
Redaktion: Vincent Scheller