Wir bei detektor.fm stellen ja den ganzen Tag viele Fragen. Und meistens bekommen wir, und das ist das Schöne, von unseren Interviewpartnern auch viele kluge Antworten darauf. Der Wissenschaft geht das oft anders. Auch die stellt immerzu Fragen. Doch oft genug findet sie (noch) keine befriedigenden Antworten darauf.
Eine Gruppe von Doktoranden in Mainz hat Anfang dieses Jahres begonnen, das „Journal der ungelösten Fragen“ (JUNQ) herauszugeben. Sie wollen dort wissenschaftliche Arbeiten präsentieren, die – wenn man so will – schief gegangen sind. Oder anders: es geht um die Fragen, auf die wir heute eben noch keine Antworten geben können, weil wissenschaftliche Versuche und Theorien nicht geklappt haben.
Denn auch im Scheitern liegt Erkenntnis: ein schiefgegangenes Experiment muss niemand ein zweites Mal durchführen, wenn darüber publiziert wurde. Und was dem einen Forscher erstmal nicht weiter bringt, hilft vielleicht dem anderen. Noch funktioniert Wissenschaft aber anders: denn publiziert wird meist nur, was nicht gescheitert ist. Das wollen die JUNQ-Macher ändern.
Warum Wissenschaft wie „Schiffe versenken“ sein soll, welches Bild von Wissenschaft das JUNQ-Team hat und was ihr Magazin anders machen will, darüber sprechen wir mit Leonie Anna Mück, Doktorandin und Mitgründerin des Journals.
Kooperation | «die ungelöste Frage des Monats»
detektor.fm und das „Journal of unsovled questions“ starten neue Rubrik
Zwar sind Journalisten und Wissenschaftler nicht immer die besten Freunde: die einen seien zu verkopft, die anderen zu oberflächlich – das werfen wir uns gegenseitig immerzu vor. Doch damit soll Schluss sein, zumindest im Kleinen.
Wir starten nämlich eine neue Kooperation: gemeinsam mit dem „Journal of unsolved questions“ widmen wir uns der „ungelösten Frage des Monats“. Ab sofort und jeden ersten Montag im Monat.