Unser europäisches Kulturerbe im Internet abrufbar, auf Dauer gespeichert und für alle frei nutzbar? Die Digitalisierung soll es möglich machen. Eine Ende Oktober 2011 ausgesprochene Empfehlung der EU-Kommission will deshalb die Digitalisierung von europäischen Kulturgütern weiter vorantreiben. Schätzungsweise 100 Milliarden Euro soll es insgesamt kosten. Zu teuer, um es allein mit Steuergeldern zu bezahlen. Deshalb soll künftig die Kooperation mit privaten Unternehmen ausgebaut werden.
Das ehrgeizige Ziel: Aus allen Mitgliedsstaaten soll ein gewisser Mindestbestand an Werken digital auf dem europäischem Onlineportal Europeana verfügbar sein. 19 Millionen Werke lassen sich auf Europeana bereits heute finden – bis 2015 sollen es 30 Millionen sein. Allein für Deutschland sieht die Empfehlung der EU-Kommission die Digitalisierung von fünfeinhalb Millionen Werken vor.
Die Webseite kulturerbe-digital.de sammelt Informationen zur Digitalisierung von Kulturgütern in Deutschland und will damit eine Gesamtübersicht zu Digitalisierungen im deutschen Kulturbereich bieten.
Über den bisherigen Fortschritt der Digitalisierung, deren Probleme und die Kooperation mit der Privatwirtschaft haben wir mit Stefan Rohde-Enslin gesprochen. Er arbeitet am Institut für Museumsforschung der Stiftung preußischer Kulturbesitz und ist Mitverantwortlicher der Webseite kulturerbe-digital.de.