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Doppelstunde Sport | Januar 2015

Radcross, Crowdfunding, Streif und Doping

Im Januar beschäftigt sich die Doppelstunde Sport mit einem Sprinter, der per Crowdfunding zu den Olympischen Spielen will, der Ski-Dokumentation „Streif – One Hell of a Ride“ und dem Nischensport Radcross. Außerdem: das Ende der Sportgerichtsbarkeit und Doping in Deutschland.

Crowdfunding für Olympia

Sven Knipphals ist einer der schnellsten Männer Deutschlands. Er sprintet die 100 Meter in 10,2 Sekunden. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich hat er im vergangenen August mit der Staffel Silber gewonnen. Das nächste große Ziel des 29-Jährigen sind die olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016. Dafür haben der Sprinter und sein Agent eine ungewöhnliche Idee. Denn Sven Knipphals betreibt seit dem Herbst ein Crowdfunding, bei dem Fans und Unterstützer ihn per Spende dem olympischen Traum ein Stück näher bringen können. Wir haben mit Sven Knipphals über die Aktion und ihre Hintergründe gesprochen.

Sven Knipphals - Der Sprinter will sich mit Online-Spenden auf Olympia 2016 vorbereiten. Foto: privat

Der Sprinter will sich mit Online-Spenden auf Olympia 2016 vorbereiten. Foto: privat
Von olympischen Sportarten kann man nicht leben, es sei denn man ist ganz, ganz oben dabei.Sven Knipphals
Crowdfunding für Rio 2016 09:07

Epischer Werbeclip mit Schwächen

Es ist das schnellste, härteste und gefährlichste Rennen im Ski Alpin-Weltcup: das Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel. Die extreme Hausstrecke, die „Streif“ zieht seit jeher Athleten und Zuschauer in ihren Bann. Zum 75. Jubiläum des Rennens geht die Dokumentation „Streif – One hell of a Ride“ dem Mythos des Rennens auf den Grund. Darin setzten die Macher im Auftrag des Renn-Sponsors Red Bull auf eine Mischung aus Stimmen legendärer „Streif“-Bezwinger, Original- und gestellten Hochglanzbildern sowie die für den Brausehersteller typische Werbeclip-Optik. Das funktioniert nur bedingt, meint Doppelstunde Sport-Moderator Alexander Hertel, der den Film gesehen hat.

Pseudodoku mit Anspruch
Sportmedium: Streif – One Hell of a Ride 11:26

Mit dem Rennrad durch den Schlamm

Im Sommer Rennrad fahren ist nicht schwer, im Winter braucht das schon etwas mehr Überwindung. Wenn man dann noch die Reifen leicht profiliert und durchs Gelände prescht, betreibt man Querfeldeinsport. Man kann auch Cyclocross dazu sagen. Im Januar hat sich die deutsche Querfeldein-Elite in Borna bei Leipzig getroffen, um die deutschen Meisterschaften auszufahren: Ein Großfamilientreffen im Schlamm. Aufstrebende Talente, Leistungsträger und alte Hasen haben auf und neben der Strecke für Stimmung gesorgt. Ein 3,2 Kilometer langer Rundkurs mit Stadiondurchfahrt diente als Kulisse. Wer sich bei den Damen und Herren das Meistertrikot erfahren hat und was den Reiz des dreckigen Rennradfahrens ausmacht, das hat unser Reporter Gerolf Meyer in Borna herausgefunden.

Nichts für Zimperliche - Beim Querfeldein-Rennen geht es hart zur Sache und das im knöcheltiefen Schlamm. Foto: Gerolf Meyer

Beim Querfeldein-Rennen geht es hart zur Sache und das im knöcheltiefen Schlamm. Foto: Gerolf Meyer
Nichts für Zimperliche
Cyclocross Mit dem Rennrad im Schlamm 09:24

https://www.youtube.com/watch?v=9QHp2zdUB3E

Impressionen von der Cyclocross-WM. Die nächsten Weltmeisterschaften beginnen am 29. Januar im tschechischen Tabor.

Das Ende der Sportgerichtsbarkeit

Dieses Urteil wirbelt die Sportwelt durcheinander. Das Oberlandesgericht München hat mit einer richtungsweisenden Entscheidung das Ende der Sportgerichtsbarkeit eingeläutet. Bislang sind die Streit- und Strafverfahren der Sportwelt vor den intransparenten Schiedsgerichten der Sportverbände ausgetragen worden. Dazu zählten auch Dopingvorwürfe. Laut den Regeln des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) verpflichten sich Athleten, in solchen Fällen keine ordentlichen Gerichte anzurufen. Gegen diese Verpflichtung hatte die Eisschnelläuferin Claudia Pechstein geklagt und sie hat Recht bekommen. Pechstein war 2009 wegen Blutdopings gesperrt worden. Über die Auswirkungen des Urteils haben wir mit dem Dopinggegner und Kritiker der Sportgerichtsbarkeit, Wolfgang Franke, gesprochen.

Werner Franke - Der Mikrobiologe kämpft seit Jahrzehnten gegen Doping und kritisiert die Sportgerichtsbarkeit. Foto:  DKFZ-ZMBH-Allianz

Der Mikrobiologe kämpft seit Jahrzehnten gegen Doping und kritisiert die Sportgerichtsbarkeit. Foto: DKFZ-ZMBH-Allianz
Die Deutschen haben die Eigenschaft, sie halten sich selbst für so sauber und den Rest der Welt für so dreckig. Das ist ein scheinheiliges Völkchen.Werner Franke
der Fall Pechstein – das Ende der Sportsgerichtbarkeit? 10:41

Die ungehörten Doping-Opfer

Bis zu 15.000 Menschen sind Opfer des staatlich organisierten Dopingsystems in der DDR geworden. Schon Kinder sind mit leistungssteigernden Mitteln vollgepumpt worden. Viele leiden bis heute unter den Spätfolgen: Bandscheibenvorfälle, Organschäden, Tod. 2002 hat die Bundesregierung zwar ein Dopingopfer-Hilfegesetz (DOHG) verabschiedet, das eine einmalige finanzielle Entschädigung vorsieht. Aber vielen reicht das nicht. Alleine bei der gemeinnützigen Doping-Opfer-Hilfe (DOH) haben sich bislang 700 Menschen gemeldet. Passiert ist seitdem jedoch kaum etwas. Über das DDR-Dopingsystem und die Tatenlosigkeit vom Politik und DOSB haben wir mit Ines Geipel gesprochen, die ehemalige Weltrekord-Sprinter ist selbst Opfer des DDR-Dopings und Vorsitzende der DOH.

Ines Geipel - weiß aus eigener Erfahrung, welche Folgen das Dopingsystem der DDR hat. Foto: DOH

weiß aus eigener Erfahrung, welche Folgen das Dopingsystem der DDR hat. Foto: DOH
Wir haben eine Gesellschaft, die selber hochgradig dopt, eine Kultur der Chemie.Ines Geipel
Das systematische Doping in der DDR 10:46

Redaktion: Alexander Hertel, Andreas Bischof, Gerolf Meyer, Maximilian Hendel

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