detektor.fm sammelt für eine neue Vormittagssendung
Unser Star für Stockholm
Xavier Naidoo hat im Jahr 2011 mit seinen Behauptungen Deutschland sei kein souveräner Staat und immer noch von den Alliierten besetzt, für Aufsehen und Verwunderung gesorgt. Auch sein Auftreten bei einer Montagsmahnwache vor einem Jahr ist heftig kritisiert worden. Wegen homophober Liedtexte ist gegen ihn wegen Volksverhetzung Anzeige erstattet worden. Dass nun Xavier Naidoo von der ARD zum Vertreter Deutschlands für den „Eurovision Song Contest“ (ESC) 2016 nominiert wird, stößt bei vielen ESC-Fans auf großes Unverständnis, Kopfschütteln und Häme.
Ich finds toll, dass Deutschland einen latent homophoben Religionsklemmi zur schwulsten Veranstaltung des Jahres schickt. #ESC2016
— Carline Mohr (@Mohrenpost) 19. November 2015
An Xavier Naidoo scheiden sich die Geister
Für ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber ist Naidoo ein „Ausnahmekünstler“ und steht „seit Langem für Werte wie Frieden, Toleranz, Liebe“. Kritiker, wie die Organisatoren des „Goldenen Aluhuts“ machen jedoch darauf aufmerksam, dass die Aussagen Naidoos Anknüpfungspunkte für antisemitische und rechte Ideologien sind.
Mir ist extrem unklar, ob sich die ARD überhaupt dessen bewusst ist, was Xavier Naidoo sagt. – Eric Siegert Mitorganisator „Goldener Aluhut“
Alu-Hutträger in Gold
Die Entscheidung der ARD wird auch wegen des bisherigen Erfolges von Xavier Naidoo kritisiert. Der Vorwurf, die ARD wolle sich mit ihm auf der sicheren Seite wissen. Die massive Kritik an Naidoo und die unschmeichelhafte Auszeichnung „Goldenener Aluhut“ scheint bei den Verantwortlichen nicht angekommen zu sein. Der „Goldene Aluhut“ ist ein Preis, der an die verrücktesten Verschwörungstheoretiker in Deutschland geht.
Warum ausgerechnet Xavier #Naidoo Deutschland vertritt? Ein Teil dieser Antwort würde uns ganz sicher verunsichern! #ESC2016 — extra3 (@extra3) 19. November 2015
Ob die ARD noch zurückrudert oder Xavier Naidoo zum ESC ist noch nicht abzusehen. Über den Streit hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Eric Siegert gesprochen. Er ist Mitorganisator des „Goldenen Aluhuts“.
Redaktion: Elisabeth Weise