Heute ist der „Tag der indigenen Bevölkerung“. Das sind Ureinwohner einer bestimmten Region, die eine eigene Sprache sprechen. Doch alle zwei Wochen stirbt eine Sprache dieser Welt. Und mit ihr stirbt ein unermesslicher Reichtum an Wissen über Kulturen und Bräuche der Sprecher. Durch die Globalisierung hat das Sprachsterben enorm zugenommen. Sprachen wie Englisch, Spanisch, Chinesisch oder Russisch dominieren in der Kommunikation.
Mehr als 6000 Sprachen gibt es weltweit
Das Spracharchiv DoBeS in Nijmegen in den Niederlanden dokumentiert bedrohte Sprachen. Wissenschaftler aus aller Welt senden bedrohte Sprachen dorthin. Einer von Ihnen ist der Sprachwissenschaftler Bernard Comrie vom Max-Planck Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Er sendet regelmäßig Sprachen in das Archiv, die nicht in Vergessenheit geraten sollen.
Für einige Sprachen, sogar für einige ausgestorbene Sprachen gibt es eine sehr gute Dokumentation, Latein wäre ein Beispiel dafür,aber für andere ist das Problem dringend. Wenn eine Sprache in einer Generation ausstirbt, ist es sehr wichtig, die Sprache jetzt zu dokumentieren. – Bernard Comrie
Sicherheitskopien der Video- und Audioaufnahmen in der ganzen Welt
Paul Trilsbeek arbeitet am Max-Planck Institut für Psycholinguistik in Nijmegen/Niederlande. Er betreut das Archiv, das rein digital aufgebaut ist und aus einem großen Server mit viel Speicherplatz besteht. Eine Gewichtung, was besonders wertvoll im Archiv ist, macht Trilsbeek nicht:
Es gibt viele außergewöhnliche Sachen im Archiv, aber aus unserer Sicht ist alles gleich viel Wert. – Paul Trilsbeek
Anke Werner hat mit Bernard Comrie und Paul Trilsbeek über das Spracharchiv gesprochen.