Er ist „einer der intellektuellen Köpfe der USA“, sagt die Süddeutsche. Er ist „New Yorks coolster Jung-Intellektueller“, sagt die Welt.
Er ist „der neue Star der linksintellektuellen Szene New Yorks“, sagt der Spiegel. Er gilt als „Stimme einer intellektuellen, protestierenden Jugend“, sagt on3.
Und was sagt er selbst? Wir fragen ihn. In dieser Woche veröffentlichen wir in einer Serie täglich ein Gespräch mit Mark Greif. Die Themen sind:
und heute um digitale Entblößung…
Mark Greif im Gespräch:
über Öffentlichkeit, Selbstdisziplin und digitale Entblößung
Wer heute wissen will, was seine Freunde gerade tun, der ruft sie in den meisten Fällen nicht mehr an. Ein Blick auf die Facebook-Chronik reicht oft schon, um genau sagen zu können wer was wann macht. Generell gilt: Wir geben immer mehr von uns selbst preis.
Auch Mark Greif beobachtet diesen Trend seit einiger Zeit. Er sieht die neuen Möglichkeiten des Internets jedoch nicht nur als Fluch, der die Privatsphäre komplett aufhebt. Für ihn sind neue Technologien wie der Videostream auch eine Form von Teilhabe an der Gesellschaft.
Als ich bei Occupy Wall Street war, hatte ich das Gefühl endlich zu verstehen, wofür Videostreams wirklich gut sind. Für mich wurde das ganze weitaus interessanter und bedeutsamer, als ich da Videos von etwas sah, von dem ich ein Teil war.
Doch könnte unser Hang zum Zeigen etwas zerstören, von dessen Wert wir heute noch gar nicht wissen – nur weil Zeigen heute wichtiger als Verstecken ist? Und wer hat die Autorität, im Netz Grenzen für all das zu definieren?
Mit dem Kulturtheoretiker Mark Greif sprechen wir über die Frage, ob die digitale Gesellschaft einen scheinbar so altmodischen Wert wie Privatsphäre überhaupt halten kann und was das ständige Präsentieren mit uns macht.