Spätestens seit Sven Regners Ausraster in einem Radio-Interview vor einigen Monaten brodelt die Debatte über Urheberrecht und GEMA. Wer mit seiner Musik in Deutschland Geld verdienen will, lässt seine Rechte in der Regel durch die GEMA geltend machen. Die GEMA vertritt derzeit rund 65 000 Mitglieder. Die meisten von ihnen sind Urheber – also Komponisten, Texter und Verleger.
Zur GEMA gibt es keine Alternative: Künstler, die ihre Werke unter freien Lizenzen anbieten sind in keiner Verwertungsgesellschaft organisiert. Freie Lizenzen werden zum Beispiel durch die Creative Commons verwaltet. Das ist eine gemeinnützige Organisation, die Künstlern sechs verschiedene Möglichkeiten anbietet, ihre Werke zu lizensieren: zur Weiterbearbeitung freigegeben, für nicht-kommerziellen Nutzung erlaubt usw. Wer seine Musik durch Verträge mit der GEMA schützt, kann keine Creative Common Lizenzen mehr in Anspruch nehmen.
Eine Gruppe aus Musikern, Produzenten und Juristen steht nun kurz davor, eine Verwertungsgesellschaft für genau diese Lizenzen zu gründen. Die C3S, die Cultural Commons Collecting Society, soll eine Alternative zur GEMA bieten. Wolfgang Senges ist Mitinititator der C3S. Anne Fromm hat ihn in Berlin getroffen und mit ihm über die Ziele und Erfolgsaussichten der C3S gesprochen. Zuerst hat sie ihn gefragt, was eigentlich das Problem der GEMA ist: