Play
Peking  2 Tage nach dem Tiananmen Massaker 1989. Foto: AFP | Manuel Ceneta
Peking 2 Tage nach dem Tiananmen Massaker 1989. Foto: AFP | Manuel Ceneta

25 Jahre Massaker am Platz des himmlischen Friedens

Ein Tag, den es offiziell nicht gibt

Am 4. Juni 1989 eskalierte eine friedliche Demonstration von Studenten am Platz des himmlischen Friedens, dem Tiananmen. Zahlreiche Menschen starben. Bis heute versucht China, das Massaker zu vertuschen.

Die chinesische Staatsregierung versucht alles, um ein Gedenken an das Massaker am Tiananmen vor 25 Jahren zu verhindern.

Volksbewegung für mehr Demokratie

Anlass der Demonstrationen damals war der Tod des ehemaligen Parteichefs Hu Yaobang, der im Land als Reformer galt. Hu Yaobang war bei den Studenten sehr beliebt und schon kurz nach seinem Tod forderten auch sie demokratische Reformen und kritisierten die in China vorherrschende Korruption.

3000 Studenten versammelten sich in Peking am „Platz des himmlischen Friedens“ und traten in einen Hungerstreik, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Millionen Menschen in ganz China schlossen sich ihnen an. Die Proteste entwickelten sich zu einer Volksbewegung.

4. Juni 1989: Die Panzer rollen

Am 3. Juni 1989 kamen die ersten Panzer zum „Platz des himmlischen Friedens“, um die friedliche Demonstration aufzulösen. Die Demonstranten beschlossen, sich zurückzuziehen. Alles sollte friedlich und geordnet ablaufen. Doch in der Nacht zum 4. Juni 1989 vielen aus den Gewehren der Armee die ersten Schüsse.

Hunderte Menschen starben an diesem Tag, landesweit gab es tausende Festnahmen und zahlreiche Todesurteile. Offizielle Zahlen aber gibt es bis heute nicht. Denn die chinesische Staatsregierung schweigt und versucht alles, damit der 4. Juni 1989 in Vergessenheit gerät.

Die Vergessen beginnt

Die Vertuschung des Massakers begann bereits einen Tag nach dem Unglück. Laut der Regierung gehörten die Demonstranten einer „konterrevolutionären Rebellion“ an. Die Familien der Opfer wurden sozial ausgeschlossen und werden bis heute vom Staatsschutz überwacht. Wer gegen das Vergessen des Massakers kämpft, dem droht Hausarrest oder das Arbeitslager.

Auch zum 25. Jahrestag soll kein Gedenken an das Massaker stattfinden. Die chinesische Staatsregierung zensiert Google stärker als sonst, landesweit wurden Kritiker unter Hausarrest gestellt oder aufgefordert, Peking zu verlassen.

Über das Massaker am Tiananmen und den Umgang der chinesischen Regierung mit dem 25. Jahrestag haben wie mit Kai Strittmatter gesprochen. Er ist China-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung.

Kai Strittmatter - China-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung.

China-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung.
„Dann hat die Polizei auch nicht mehr gesagt, ihr dürft nicht mehr zu dem Massaker recherchieren, sondern ihr müsst sensible Themen zu sensiblen Zeiten vermeiden. Selbst das Wort haben sie nicht mehr in den Mund genommen. „Kai Strittmatter
25 Jahre Tiananmen Massaker 08:06

 

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen