Was macht den Menschen glücklich? Was ist eigentlich Glück? Darüber zerbrechen sich Philosophen schon seit Tausenden von Jahren den Kopf. Sind es viele Freunde, ein fester Job oder reicht schon viel Geld?
Zufallsglück vs. Lebensglück
Die „ökonomische Glücksforschung“ fragt danach, was glücklich und zufrieden macht. Sie ist ein relativ junger Forschungsbereich und ermittelt zum Beispiel, ob ein höheres Einkommen immer gleich auch zufriedener macht. Bislang galt es in den Wirtschaftswissenschaften als gesichert, dass gesellschaftlicher Fortschritt über materiellen Wohlstand erreicht wird. Das sei zu kurz gefasst, findet Glücksforscher Martin Binder:
Das ist bislang in der Ökonomik über Einkommen gemessen worden, also materieller Wohlstand ist gesellschaftlicher Fortschritt. Aber das ist eben eine sehr enge Definition und da hilft die Glücksforschung, ein breiteres – man könnte es fast ein bisschen pathetisch sagen – humanistischeres Bild vom gesellschaftlichen Fortschritt zu zeichnen. – Martin Binder
Besonders seit Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise schenkt man dem Forschungsbereich der ökonomischen Glücksforschung verstärkt Gehör, denn Erkenntnisse könnten für Poltiker und Unternehmen relevant sein. Was Politik und Volkswirtschaft von der ökonomischen Glücksforschung lernen können, hat Anke Werner den Ökomonen Martin Binder gefragt. Er arbeitet am Max-Planck-Institut für Ökonomik in Jena.