41 Millionen Gratis-Exemplare der „Bild“ sind am Wochenende in deutschen Briefkästen gelandet. Was auf den ersten Blick wirkt, als habe sich der Axel-Springer-Verlag damit finanziell weit aus dem Fenster gelehnt, ist auf den zweiten Blick ein Millionengeschäft.
Denn für eine Werbung, die 41 Millionen Menschen gelesen wird, bezahlen Anzeigenkunden gern hohe Beträge. Unter anderem deswegen hatten 235.000 Menschen dem Verlag untersagt, eine Gratisausgabe an sie zu versenden – in der Hoffnung den Gewinn des Verlags zu schmälern.
Sie erhielten jedoch ein Anschreiben in einem großen roten Umschlag. Postboten wussten so genau, wer keine „Bild“ erhalten will: Ein roter Umschlag und eine Gratisausgabe durften nicht gemeinsam im Briefkasten landen.
Ob die Gratis-Aktion des Axel-Springer-Verlags ein Erfolg gewesen ist und wie viel der Einspruch der Unterzeichner der Petition gebracht hat, das haben wir den Kommunikationswissenschaftler Hans-Jürgen Arlt gefragt. Er hat an mehreren Studien der Otto Brenner Stiftung zur „Bild“ mitgearbeitet.
Exklusivität, Unterhaltung, Aufregendes und große Gefühle […] Es geht tatsächlich darum, eine Art Medienzirkus zu veranstalten. (Hans-Jürgen Arlt)