In der Juliausgabe unserer interaktiven Radiosenung vox:publica geht es diesmal um das »bedingungslose Grundeinkommen«. Dahinter steckt die Idee, dass alle Bürger – egal, wie viel Geld sie haben – monatlich vom Staat eine festen Betrag auf ihr Konto überwiesen bekommen. Diskutiert werden Beträge zwischen 850 und 1.500 Euro. Dafür muss niemand etwas tun: es soll einfach jedem zustehen.
Eine Annäherung ans Thema
Hinter dem Begriff »bedingungsloses Grundeinkommen« verbirgt sich mitnichten nur eine Idee – vielmehr gibt es ein ganzes Bündel von Plänen, Ansätzen und Konzepten, um ein Grundeinkommen einzuführen. Als Befürworter des Grundeinkommens hat man die Qual der Wahl. Hinzu kommen noch Modelle für ein partielles Grundeinkommen.
Die Übersicht behalten hat Ronald Blaschke. Er ist Mitbegründer des Netzwerks Grundeinkommen, aktualisiert dort laufend die Diskussion um die verschiedenen Modelle zum Grundeinkommen und engagiert er sich in verschiedenen Bundesarbeitsgemeinschaften der Partei DIE LINKE.
Außerdem erklären wir einen Begriff, der in der Diskussion um das Grundeinkommen regelmäßig fällt: die negative Einkommenssteuer.
+++ Die Befürworter +++
Wir haben in unserer App, bei Facebook, Twitter und Google+ nach Ihrer Meinung gefragt. In der Abstimmung sind 9 von 10 Teilnehmern für ein bedingungsloses Grundeinkommen, nur jeder zehnte ist dagegen.
Auch haben wir mit Befürwortern gesprochen und nach deren Argumenten gefragt. Hören Sie unsere Hörer Thomas, der uns eine Mail gesendet hat, und Michael, der uns auf facebook geschrieben hat, sowie Götz Werner, den Gründer der Drogeriemarktkette „dm“, den Ökonomen Thomas Steger sowie Sascha Liebermann, der an der Alanus Hochschule in Bonn zum bedingungslosen Grundeinkommen forscht.
+++ Die Gegner +++
Das Grundeinkommen polarisiert die Menschen. Viele sind absolut begeistert und sehen fast nur Vorteile. Aber es gibt auch viele Skeptiker, die zur Vorsicht mahnen. Einer von Ihnen ist Wilhelm, der uns auf Facebook geschrieben hat, und Katja, die in einer Mail an uns daran zweifelt, dass das Konzept nur in Deutschland funktionieren kann.
Und das BGE spaltet auch die Parteien. So ist einer der bekanntesten Skeptiker und Gegner des Grundeinkommens auch der haushaltspolitische Sprecher der SPD im Bundestag: Carsten Schneider. Auch ihn haben wir nach seinen Argumenten gefragt. Und mit Gerd Haberman von der Universität Potsdam kommt einer der lautesten Kritiker des BGE zum Wort.
Interessant ist übrigens auch, dass zumindest die Teilnehmer unserer Umfrage Carsten Schneider beim Thema Arbeit und Druck zustimmen. Denn 60 Prozent der Abstimmenden haben sich für einen Zwang zur Arbeit ausgesprochen, sollte es ein Grundeinkommen geben. Nur vierzig Prozent sind gegen einen Zwang zur Arbeit, also für ein bedingungsloses Grundeinkommen.