Wo der Hund begraben liegt
Der Mars ist, wie viele Ziele im All, zunächst in den Fokus der großen Raumfahrtnationen USA und UdSSR gerückt. Wirklich erfolgreich sind bisher nur die Amerikaner gewesen. Sie haben ihren letzten großen Erfolg mit der Landung des Rovers „Curiosity“ im Jahr 2011 verbucht. Die „European Space Agency“ (ESA) kann zwar auch Erfolge vorweisen, doch beschränken sich diese bisher auf einen Orbiter: den „MarsExpress“. Seine Landeeinheit, der „Beagle 2“, hat sich jedoch nach der Landung einfach nicht mehr gemeldet.
ExoMars erforscht den Mars auf allen Ebenen
Heute ist nach 13 Jahren das nächste große Mars-Projekt der ESA gestartet. Die „ExoMars“-Sonde soll erstmal die Atmosphäre des Roten Platen untersuchen. Mit dem Trace-Gas–Orbiter will man dem Methan auf den Grund gehen, denn seine Herkunft ist bisher noch nicht genau geklärt. Durch eine genaue Kartographierung der Methan-Konzentration erhofft man sich dafür neue Erkentnisse.
Eine Stippvisite auf die Oberfläche ist auch geplant. Der sogenannte „Schiaparelli“–Lander ist eher die Generalprobe für einen späteren richtigen Rover. In der zweiten Phase von ExoMars soll sich dann 2018 eine zweite Rakete auf den Weg begeben. Der Rover an Board soll im Jahr 2019 auf dem Mars landen. Besonders interessant wird dabei der Bohrer sein. Mit dem soll der Rover tiefer als bei jeder anderen Mission in den Marsboden vordringen können. Bisher hat man nämlich nur an der Oberfläche gekratzt.
Sorgenkind Proton-M
Dem Start von ExoMars ist heute mit einiger Besorgnis entgegengesehen worden. Denn die Trägerrakete „Proton-M“ kann mit zehn Fehlstarts bei insgesamt 100 Starts auf keine besonders erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken. Auch jetzt kann noch viel schiefgehen. Viele beteiligte Wissenschaftler und Ingenieure werden also vermutlich erst wieder ruhig schlafen können, wenn der Trace-Gas–Orbiter und Schiaparelli an ihren Endzielen angekommen sind.
Wie der Start der europäischen ExoMars–Mission verlaufen ist und was passiert, wenn sie am Mars angekommen ist, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Karolin Döhne mit Lars Naber gesprochen. Er schreibt und podcastet auf dem Blog Auf Distanz über Raumfahrt und Astronomie.
Redaktion: Christopher van der Meyden