Kritsche Prognosen für die Pazifikküste
Das Wetterphänomen El Niño hält die Pazifik-Küste weiter in Atem. Bereits für das vergangene Jahr hat es drastische Prognosen gegeben. Doch dann ist El Niño weniger dramatisch ausgefallen. In diesem Jahr sind die Vorhersagen wieder alarmierend. Und die „National Oceanic and Atmospheric Administration“ hat in den USA eindringlich dazu aufgerufen, die Warnungen in diesem Jahr ernst zu nehmen.
Schon im Sommer und frühen Herbst ist es in verschiedenen Ländern an der Küste des Pazifiks zu extremen Wetterbedinungen gekommen: Dürren in Kalifornien, Hurricanes und Überschwemmungen in Südamerika.
Das „Christkind“ und das „Kleine Kind“
El Niño ist nur ein Teil der „El Niño-Southern Oscillation„, die auch andere Wetterphänomene auf der Welt beinflusst – so auch den Monsun in Indien.
Das ist so eine Art Pendel, das hin und her schwingt zwischen warmen Bedingungen im Pazifik, das nennen wir dann El Niño und relativ kalten Bedingungen, das nennen wir dann La Niña. – Mojib Latif, Meteorologe und Klimaforscher am Helmholtz-Zentrum in Kiel
Seinen Namen El Niño – zu deutsch „das Christkind“ – hat das Wetterextrem bekommen, weil es seinen Höhepunkt um die Weihnachtszeit findet. Im Gegenzug dazu steht das La Niña Phänomen, „das kleine Kind“, das für starke Regenfälle in Indonesien und Dürre in Peru sorgt.
Stärkster El Niño seit fünfzig Jahren
Nun soll der Pazifikküste einer der stärksten El Niños der letzten fünfzig Jahre bevorstehen. Dann treiben deutlich wärmere Wassermassen vor die südamerikanische Küste, wo sich die Atmosphäre mit der warmen Feuchtigkeit aufsaugt und sie als starke Regenfälle wieder abgibt, beispielsweise an der Küste von Peru.
Während Australien und Südafrika mit Hitzewellen zu rechnen haben, dürfte Kalifornien hingegen Regen und sogar Frost erwarten. Auf den Norden Europas könnte dafür wiederum ein extrem kalter Winter treffen.
Über das Wetterphänomen El Niño und die Auswirkungen auf das Weltklima hat detektor.fm Moderatorin Constanze Müller mit Professor Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel gesprochen.
Redaktion: Mirjam Ratmann