Popfilter | ESG – U.F.O

Die (un-)bekannteste Band der Welt

Mehr als 570 Mal wird der Song „U.F.O“ von ESG gesampelt. Die Band aus der South Bronx hat aber trotzdem kaum kommerziellen Erfolg. Wie die drei Schwestern trotzdem Musikgeschichte schreiben, hört ihr im Popfilter.

Gangs, Drogen und Block-Parties

Die Schwestern Renee, Deborah und Marie Scroggins, die später als ESG Musikgeschichte schreiben, wachsen im New York der 1970er Jahre auf. Genauer gesagt in der South Bronx.

Die South Bronx ist damals nicht gerade ein schöner Ort zum Leben. Gangs treiben ihr Unwesen, Drogen werden auf der Straße gedealt und Häuser in Flammen gesetzt. Vor allem für Frauen ist der Stadtteil gefährlich.

Unterm Weihnachtsbaum

Deswegen schenkt Helen Scroggins ihren Töchtern zu Weihnachten Instrumente. Sie sollen sich lieber mit Musikmachen beschäftigen und so nicht auf dumme Gedanken kommen.

Damit bringt sie, ohne es zu ahnen, die Musikkarriere von ESG ins Rollen.

Ende der 70er machen sie sich in New York einen Namen, wo gerade sowohl HipHop als auch Nu Wave aufblühen. Die Schwestern passen da mit ihrem groovigen Sound und ihrer „Trial-and-Error“ Attitüde gut rein.

Es gab da keine Keyboards oder Bläser, sondern einfach nur den Groove, und dadurch ist diese Musik auch einfach wahnsinnig zeitlos

Katharina Grabowski, Musikjournalistin und Autorin für die Buchreihe "These Girls"

Sample-Queens

Einer ihrer ersten Songs „U.F.O“ wird schnell auf den Straßen von MCs gespielt und gilt heute als einer der meist-gesampelten Tracks der Musikgeschichte. Big Daddy Kane, die Beastie Boys oder The Notorious B.I.G. nutzen Teile des Songs. ESG kennen allerdings nur wenige.

Wie drei Schwarze Schwestern aus der Bronx Anfang der 1980er Jahre Musikgeschichte schreiben und wie ihr Song „U.F.O“ entsteht, hört in dieser Folge Popfilter. Darin teilt auch Musikjournalistin und „These Girls“ Autorin Katharina Grabowski ihre ESG-Expertise.

Hier könnt ihr den Popfilter hören und abonnieren.

Alle Folgen der Themenwoche „These Girls“:

Folge 1: Bessie Smith – Kitchen Man

Folge 2: Phyllis Dillon – Perfidia

Folge 3: X-Ray Spex – Germfree Adolescence

Folge 4: Sibylle Baier – Forget About

Folge 5: Nina Hagen – Unbeschreiblich Weiblich