Nina Hagen gilt international als deutsche „Godmother of Punk“. In Deutschland scheiden sich an ihr die Geister: Das deutsche Publikum fühlt sich in den 70ern von der unangenehm lauten, bunten und extrovertierten Nina Hagen auf den Schlips getreten. Dabei lieferte sie die erste feministische Punkhymne.
Als Nina Hagen in den späten 70ern die westdeutsche Musiklandschaft aufmischt, hat sie schon einiges erlebt: Geboren als Catharina Hagen in der DDR wird sie dort schon vor ihrem 20. Lebensjahr mit der Band Automobil und dem Hit „Du hast den Farbfilm vergessen“ zum Popstar.
Mit ihrer Mutter, der Schauspielerin und Sängerin Eva-Maria Hagen verlässt sie die DDR wenig später, um dem aus der DDR-ausgewiesenen Stiefvater und Liedermacher Wolf Biermann nach Hamburg zu folgen.
Nach einem Aufenthalt in London, bei dem sie ihre Freundin Ari Up von The Slits besucht, gründet sie zurück in Deutschland die Nina Hagen Band, die vor allem mit Texten über Schwangerschaftsabbrüche, weibliche Selbstbestimmung, und -Sexualität aneckt.
Besonders bekannt wird ihr Auftritt in einer Schweizer TV-Sendung, in der sie nicht nur über Masturbation spricht, sondern mittels Handzeichen auch vormacht, wie Frau zum Höhepunkt kommt. Damit wird Nina Hagen auch zum Vorbild anderer weiblich besetzter Punkformationen, z.B. Östro 430.
Im Popfilter erfahrt ihr heute, warum Nina Hagen eine Punk-Pionierin ist, die oft unterschätzt wird. Hier könnt ihr den Popfilter hören und abonnieren.
Alle Folgen der Themenwoche „These Girls“:
Folge 1: Bessie Smith – Kitchen Man
Folge 2: Phyllis Dillon – Perfidia
Folge 3: X-Ray Spex – Germfree Adolescence
Folge 4: Sibylle Baier – Forget About