Kegelrobben vermehren sich wieder

Nachwuchs in der deutschen Ostsee

Im März 2018 ist die seit Langem erste Geburt einer Kegelrobbe an der deutschen Ostseeküste dokumentiert worden. Es ist das erste Mal seit über 100 Jahren. Während Natur- und Tierschützer, sowie der Tourismus hellauf begeistert sind, machen sich Fischer Sorgen um die Zukunft.

Die größten deutschen Raubtiere

Die Jungtiere sind weiß-gelblich und flauschig. Sind sie einmal ausgewachsen, können sie bis zu zweieinhalb Meter an Länge erreichen. Seit 2000 hat es zunehmend immer mehr Kegelrobben in deutschen Gewässern gegeben. Allerdings konnte man bisher noch nicht von einer einheimischen Population sprechen.

Im März vergangenen Jahres hat man das erste Kegelrobbenbaby in der deutschen Ostsee gefunden. Das ist seit über 100 Jahren das erste Mal. Natur- und Tierschützer, sowie der Tourismus sind begeistert, dass die Kegelrobben zurückkehren. Fischer hingegen machen sich Sorgen um ihre eigene Zukunft. Warum, weiß Henning von Nordheim. Er ist Leiter der Abteilung Meeresnaturschutz im Bundesamt für Naturschutz.

Die Kegelrobben sind schon im Mittelalter in historischen Quellen immer als Fischerei-Schädling und als Konkurrent der Fischerei bezeichnet worden. – Henning von Nordheim, Bundesamt für Naturschutz.

Immer mehr Kegelrobben

Innerhalb der letzten Jahre wurden immer mehr Kegelrobben gesichtet. Meeresnaturschützer wie Henning von Nordheim zeigen sich erfreut. Schließlich erwarten sie nun mehr Jungtiere mit dem Beginn des Frühlings.

Die Kegelrobben sind eben Fischfresser. Wir haben eine Fischerei-Praxis in der Ostsee, die wir in der Nordsee so nicht kennen, nämlich Stellnetze. Diese intelligenten Tiere sind so schlau, dass sie Heringe oder auch Lachse abfressen.Henning von Nordheim  

Nun sind verschiedene Maßnahmen nötig, um die Kegelrobben-Population zu erhalten und zu schützen. Aber ab wann kann man denn überhaupt von einer sicheren Population sprechen? Und wieso galten die Robben in der Ostsee bis jetzt überhaupt als ausgestorben? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Henning von Nordheim. Er ist Leiter der Abteilung Meeresnaturschutz am Bundesamt für Naturschutz und hat die Professur für Meeresnaturschutz an der Universität Rostock inne.

Redaktion: Helene Mardicke