Facebook ist in den letzten Jahren wiederholt kritisiert worden, nachdem der Konzern die Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder die Datenschutzbestimmungen aktualisiert hat. Die „Datenkrake“ Facebook ist daher umstritten und verliert offenbar bei jungen Nutzern an Boden. Nun will das soziale Netzwerk dem Nutzer mehr Transparenz und Kontrolle erlauben.
Facebook unter Zugzwang
Um dem Nutzer transparent zu machen, wie die neue Richtlinie funktioniert, findet im Augenblick jeder Facebook-Nutzer beim Login eine interaktive Anleitung. Die erklärt auf Wunsch ausführlich, wie die eigene Privatsphäre besser geschützt werden kann. Viele Beobachter halten das für dringend geboten. Denn nach Skandalen um persönliche Nachrichten, die erfasst und durchleuchtet werden sowie der Teilnahme am Prism-Programm hat Facebook ein Image-Problem.
Bessere Kontrolle
Das Haupt-Anliegen Facebooks liegt weiterhin auf individuell angepasster Werbung. Dazu wird über das Surfverhalten außerhalb Facebooks und die altbekannten Facebook-Likes ausgewertet, welche Interessen der Nutzer hat und so die passende Werbung angezeigt. Nun sollen auch Standortdienste einbezogen werden und somit regional bessere Ergebnisse geliefert werden: Zum Beispiel die Speisekarte eines Restaurants in der Nähe.
Doch diese Art von Werbung kann jetzt kontrolliert werden. Denn der Nutzer kann Werbung blockieren, die er nicht sehen möchte und bekommt eine detaillierte Auflistung, aus welchen Gründen Facebook die angezeigte Werbung für relevant hält.
Sammelklage zurückgewiesen
Eine Sammelklage gegen Facebook weist das Unternehmen jedoch weiterhin zurück. Der österreichische Aktivist Max Schrems hat die Klage eingereicht, im Frühjahr 2015 wird Facebook sich verantworten müssen. Schrems hält die Datenschutzbestimmungen von Facebook für mit dem EU-Recht unvereinbar und verlangt deshalb von Facebook 500 Euro pro Nutzer, der sich der Klage anschließt. Das sind inzwischen 25.000 Menschen.
Über die neuen Datenschutzrichtlinien und die Klage gegen Facebook hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Barbara Wimmer vom Technologiemagazin Futurezone gesprochen.
Redaktion: Javan Wenz