Album der Woche: Jahresrückblick 2018 – Teil 2

Geld oder Liebe?

Immer montags küren wir ein Album der Woche. Und immer im Dezember schauen wir zurück auf das, was uns das Jahr musikalisch gebracht hat. Was waren die wichtigsten, schönsten und spannendsten Alben? Teil zwei unseres Rückblicks mit den Platten der zweiten Jahreshälfte.

Anderson .Paak gibt die Kohle mit vollen Händen aus, Neneh Cherry sind Herz und Empathie immer noch wichtiger. Geld und Liebe sind nur zwei der Themen mit denen sich unsere Album-der-Woche-Künstler in diesem Jahr beschäftigt haben. Nach Teil 1 unseres Jahresrückblicks widmen wir uns heute ausgewählten Highlights der zweiten Jahreshälfte.

Nicht vergessen: Hier könnt ihr noch bis Ende Dezember für die detektor.fm-Jahrescharts abstimmen.


Mitski – Be The Cowboy

Die amerikanisch-japanische Musikerin Mitski gilt als die neue Avantgarde des Indierock. Ihre Songs sind sehr direkt und emotional, oft geht es darum, eine Außenseiterin zu sein. Auf „Be the Cowboy“ tauscht sie die fiebrigen Emotionen gegen kaltherzige Kontrolle. Sie bedient sich musikalisch aus unterschiedlichen Quellen: Folkelemente und Indierocknummern wechseln sich mit Disco und 80s-Pop ab. Es geht um Isolation, Kontrolle und auch Liebe.


Das Paradies – Goldene Zukunft

Das Paradies ist nicht groß, es befindet sich in Leipzig und es besteht aus nur einem Musiker: Florian Sievers. Den kennt man als eine Hälfte von Talking To Turtles. In einer Bandpause hat er Luft für neue Ideen und probiert sich erstmals an deutschen Texten. Aus Ideen werden fertige Songs und daraus sein Debütalbum „Goldene Zukunft“. Das klingt so, als hätte er nie anders getextet. Es geht um Zentrifugen und Discoscooter, Rauchen und lange Autofahrten.


Anna Calvi – Hunter

Anna Calvi ist auf der Jagd – nach Erfahrungen, nach Freiheit, nach Stärke. Aber auch nach Verletzlichkeit und Schönheit. Weg mit überholten Geschlechteridentitäten und angeblich typischen Verhaltensweisen. Auf ihrem dritten Album „Hunter“ finden all diese Dinge Ausdruck. Darauf erforscht sie ihre Identität. Die Musik ist vielfältig, mal sind die Gitarren dunkel und verhallt, mal tanzen sie silbrig übers Wasser. „Hunter“ ist ein eindringliches Statement einer außergewöhnlichen Künstlerin.


Neneh Cherry – Broken Politics

Mit „Blank Project“ hat Neneh Cherry 2014 ein beeindruckendes Comeback hingelegt. Die aktuellen Entwicklungen lassen der Musikerin keine Ruhe. Darum geht es auf „Broken Politics“. Dafür hat Neneh Cherry wieder mit Kieran Hebden alias Four Tet zusammengearbeitet. Sie haben eine Mischung aus Soul, Jazz, R’n’B und Hiphop kreiert, in deren Zentrum Cherrys Gesang steht. Trotz der gewichtigen Themen fühlt man sich nicht hilflos, man möchte es besser machen.


Anderson .Paak – Oxnard

Vor ein paar Jahren musste Anderson .Paak noch Couchsurfen, das hat er heute nicht mehr nötig. Jetzt ist jeden Tag Weihnachten: Es gibt immer Hummer und Champagner, schnelle Autos und Bling. Das Album „Oxnard“ ist der Abschluss seiner Beach-Town-Trilogie. Funk, Soul und R&B fließen mühelos zusammen. Ein brodelnder Bass untermalt geschmeidige Synthies, hektische Trap-Beats bringen die Lautsprecher zum Wackeln. Seine Funk und Rap-Synthese macht jede Menge Spaß.


Jahrescharts

Von euch wollen wir wissen: Was war eurer Soundtrack zum Jahr 2018? Was waren eure Alben des Jahres? Stimmt ab und kürt die Top 10 in den detektor.fm-Jahrescharts!

Redaktion