100 Tage DSGVO
Seit einhundert Tagen gilt die so genannte DSGVO. Bevor die Datenschutzverordnung im Mai 2018 in Kraft tritt, befällt viele Unternehmen die große Unsicherheit. Die Mailpostfächer der Nutzer quellen über mit Nachrichten zu Datenschutz-Updates und Bitten um Einwilligung. Die Angst vor Abmahnungen war nicht immer unbegründet. Die Angst vor dem Ausmaß schon, sagt Martin Holland von heise Online. Nach der anfänglichen Mailflut, überwiegen für die Nutzer nun die Vorteile:
Man hat mehr Rechte. Es ist leichter zu gucken, was mit den eigenen Daten passiert. – Martin Holland, heise online
Auswirkungen der Unsicherheit
Aber gerade kleinere Blogs, Vereine und Gruppen sind aus Furcht vor empfindlichen Strafen im digitalen Nirvana geblieben:
Das ist ziemlich schade für die Vielfalt im Internet. In vielen Fällen war das wahrscheinlich gar nicht nötig. Man hätte vielleicht mal aufräumen müssen. Und für viele hat sich das nicht gelohnt. – Martin Holland
Auch einige US-amerikanische Nachrichtenseiten sind nicht mehr zugänglich. Sie scheuen teilweise die Mühe, ihre Datenverarbeitung an die europäischen Forderungen anzupassen. Oder sie haben neue Bezahlmodelle für ihre europäischen Leser entwickelt.
Folgen für Nutzer und Konzerne
Dagegen wird die DSGVO für die europäischen Nutzer bald selbstverständlich sein, prognostiziert Martin Holland:
Viele haben es wahrscheinlich einfach schon wieder vergessen. Aber sie ist so nützlich, dass wir es uns bald nicht mehr werden vorstellen können, ohne diese Rechte zu sein.
Mit der Richtilinie invensiv beschäftigen müssen sich aktuell eher die Datenschutzbeauftragten. Denn mit Inkrafttreten der DSGVO hat es bereits die ersten Beschwerden gegen die großen Datensammler wie Google und Facebook gegeben. Warum die Konsequenzen für die großen Internetkonzerne schwieriger abzuschätzen sind, erklärt Martin Holland, Redakteur von c’t und heise online. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Erll spricht er auch über neue Trends auf der IFA 2018.