Das Internet gehört zu den größten Errungenschaften der letzten dreißig Jahre. Es ist für die meisten mittlerweile aus Arbeits- und Lebensalltag nicht mehr wegzudenken. Aber nicht alle Menschen in Europa haben die gleichen Möglichkeiten, im Internet zu surfen.
Denn es gibt immer noch enorm viele Regionen europaweit, die nur einen schlechten oder sogar gar keinen Zugang zum Internet haben. Und auch in Deutschland ist freier WLAN-Zugang lange noch nicht selbstverständlich. Im internationalen Vergleich zeigt sich, wie Deutschland vor allem asiatischen aber auch skandinavischen, also europäischen Ländern, hinterher hinkt.
WIFI4EU soll 8.000 Hotspots bringen
Und so kann man den Beschluss der EU-Kommission eigentlich nur begrüßen. Denn das neue Programm „WIFI4EU“ soll mehreren tausend Städten und öffentlichen Einrichtungen helfen, online zu gehen und öffentliche WLAN Hotspots einzurichten. Dafür will die EU 120 Millionen Euro locker machen. Um aber an das Geld zu kommen, müssen sich die interessierten Städte und Einrichtungen bewerben.
Und hier sollten sie sich nicht allzu lange Zeit lassen – denn die Bewerbung läuft nach dem „first come, first serve-Prinzip“. Die schnellsten Bewerber bekommen also den Zuschlag. Trotzdem geht es laut den Initatoren „vorrangig darum, Orte auszustatten, an denen bisher kein vergleichbares privates oder öffentliches WLAN-Angebot vorhanden ist“.
Gutes Konzept, aber zu wenig Geld?
Die erfolgreichen Bewerber erhalten dann im Schnitt 15.000 Euro aus dem Topf. Dieses Geld soll dann die Anfangskosten für die Hotspots decken.
Ob die kalkulierten 15.000 Euro reichen, kommt natürlich darauf an, welche Infrastruktur schon vorhanden ist. Wenn zuerst noch Erdarbeiten gemacht werden und Glasfaserkabel verlegt werden müssen, ist das Geld schnell weg. – Friedhelm Greis, Golem-Magazin
Ob diese anfängliche Finanzierung wirklich helfen kann, Regionen EU-weit mit WLAN auszustatten, hat detektor.fm-Moderator Gregor Schenk mit Friedhelm Greis besprochen. Er ist Journalist für Netzpolitik bei golem.de.
Redaktion: Roberta Knoll / Barbara Butscher