Das Prinzip hinter dem Dash Button ist leicht: Geht einem ein bestimmtes Produkt aus, kann man es per Knopfdruck nachbestellen. Gerade für Waren, die man regelmäßig nachkaufen muss – Katzenfutter oder Waschmittel zum Beispiel – kann sich dieses Gimmick im Haushalt lohnen.
Amazon hat das System für Blitzbestellungen jetzt auch in Deutschland eingeführt. Und wieso auch nicht, Dash Buttons sind praktisch und können dem ein oder anderen sicherlich den Alltag erleichtern. Doch auch das Versandhaus ist klarer Gewinner: Bestellungen gehen automatisch an Amazon, die Kunden vergleichen keine Preise und die Konkurrenz geht leer aus.
Dash Button: Produkte per Knopfdruck
Dafür heimst das Unternehmen nun jedoch auch reichlich Kritik ein. Die Verbraucherzentralen beispielsweise bemängeln die neuen Bestellungen per Knopfdruck: Die Preise seien intransparent und Käufer würden schnell die Kontrolle über ihre Bestellungen und Ausgaben verlieren. So ist es den Nutzern zwar mittels App möglich, ihre Einkäufe nachzuvollziehen. Allerdings lassen sie sich – aufgrund der schnellen Lieferung – nur eine halbe Stunde lang auch wieder stornieren.
Hinzu kommt: Nicht jeder schaut nach dem Drücken eines solchen Knopfes zur Kontrolle auf sein Smartphone, denn genau dieser Schritt soll ja eigentlich vermieden werden.
Auch der Datenschutz lässt bei den Dash Buttons eher zu wünschen übrig. So empfiehlt Amazon, sein WLAN-Passwort direkt auf deren Servern zu hinterlegen, damit die Buttons noch einfacher zu bedienen seien. Was mit dem Passwort aber sonst noch passiert, ist unklar.
Tausche Amazon gegen Supermarkt
Amazon dringt mit dem Dash Button auch in einen Markt vor, der bislang nicht unbeding Kerngeschäft des Internetgiganten ist: Waren des täglichen Bedarfs. Waschmittel, Tierfutter und Co. kaufen viele Leute nach wie vor im Laden an der Ecke. Dies könnte sich aufgrund der Dash Buttons bald ändern, wie die Erfahrungen in den USA zeigen. Dort umschließt die Produktpalette mittlerweile über 150 Waren und der Markt wächst rapide.
Wie Dash Buttons genau funktionieren und welche Risiken sie für die Verbraucher bergen, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Dr. Miika Blinn vom Bundesverband der Verbraucherzentralen gesprochen.