Es geht um Trojaner, digitale Wanzen und andere Spähprogramme. Diese werden gern von Staaten genutzt, um andere Staaten auszuhorchen. Prominentes Beispiel hierfür soll der verdeckte Cyberkrieg zwischen den USA und China sein. Aber auch andere Staaten rüsten auf, um Informationen zu sammeln und sich gegen Angriffe zu verteidigen.
Eine Sache aber ist hierbei immerz unklar: ob diese Programme nicht auch gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt werden. Auf diese Gefahr reagiert Amnesty International mit der Veröffentlichung von „Detekt“. Aktivisten und Pirvatleute sollen sich mit Hilfe des Programms gegen Überwachung schützen.
Wie funktioniert „Detekt“?
„Detekt“ scannt den gesamten Arbeitsspeicher des Rechners und sucht nach ungewöhnlichen Mustern. Findet die Software etwas, gibt sie dem PC-Besitzer detaillierte Informationen zur Art der Spähsoftware. Außerdem zeigt „Detekt“ nützliche Kontaktadressen, über die der Nutzer Hilfe bei der Beseitigung der Spähsoftware erhält.
Es handelt sich bei der Software allerdings nur um eine einmalige Prüfung, das heißt: Sie stellt keine Alternative zu herkömmlichen Anti-Viren-Programmen dar.
Problematische Ausfuhrkontrolle: Panzer Nein, Überwachung Ja?
Ein Beispiel für den zweifelhaften Einsatz von westlichen Technologien ist „Finspy„. Ein Programm, welches offenbar in München programmiert und zur Überwachung von Aktivisten in Bahrain eingesetzt wurde.
Es handelt sich bei der Software um Produkte mit einem sogenannten Dual-Use, das heißt, sie können sowohl militärisch als auch „zivil“ eingesetzt werden. Solche Überwachungstechnologien unterliegen keiner Ausfuhrkontrolle, wie es beispielsweise bei Rüstungsgütern der Fall ist.
Wie das Programm „Detekt“ genau funktioniert und was Sie sonst über das Thema wissen sollten, hat detektor.fm-Reporter Vincent Scheller zusammengefasst.