Der Netzfeminismus vertritt nicht ausschließlich Frauen der weißen Mittelschicht, sondern auch Frauen mit Migrationshintergrund und andere Gruppen mit Diskriminierungserfahrung. Die Bewegung profitiert dadurch von den unterschiedlichen Erfahrungshorizonten ihrer einzelnen Mitglieder. Und: Weil der neue Feminismus von Anne Wizorek auf einen exklusiven Charakter verzichtet, könnte er von vorherein weniger angreifbar als seine historischen Vorläufer sein. Dennoch polarisiert ihr Buch stark.
Anne Wizorek und der Feminismus 2.0
In „Weil ein Aufschrei nicht reicht“ wird speziell die Rolle von Netzwerken betont. Wizorek scheint keine Alleinkämpferin wie Alice Schwarzer zu sein, sondern bewegt sich in einer netzaffinen und interkulturellen Crowd, welche ihre Vorstellungen von feministischen Idealen prägt.
In der Aufschrei-Mediendebatte hat die Berlinerin dem Netzfeminismus ein Gesicht gegeben. Wir haben uns mit Anne Wizorek über ihr neues Buch und ihre Rolle als Frontfrau eines neuen Netzfeminismus unterhalten.