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Früher, als das Auto noch ein Statussymbol gewesen ist, galt es vielen auch als guter Freund – stets für einen da, immer einsatzbereit. Heute hat das Auto zwar seinen Status etwas eingebüßt, aber den besten Freund kann es irgendwie trotzdem ersetzen: Es weiß im Grunde alles über dich.
Denn ohne Boardcomputer läuft kein neues Auto mehr vom Band, Internet gibt’s mittlerweile serienmäßig, alles ist irgendwie vernetzt. War ja klar, dass solche Features nicht nur dem Kunden Komfort bringen sollen, sondern auch dem Hersteller selbst. Es fallen nämlich ganz schön viele Daten an, die vom Auto selbst auch direkt erfasst und an die Hersteller-Server weitergeleitet werden. Dabei geht es aber nicht nur um technische Daten wie beispielsweise Fehlererkennung der Motoren oder vielleicht auch noch das Bremsverhalten der Fahrer. Abgegriffen wird alles, was zur Verfügung gestellt wird, egal ob bewusst oder unbewusst.
Mein Auto, die Datenkrake
Der ADAC hat stichprobenartig vier Modelle auf ihre Datensammelwut hin untersucht. Die Ergebnisse sind überraschend, obwohl man eigentlich schon damit gerechnet hat.
Das ist ein relativ breites Spektrum an Daten, was da erfasst wird. Und das ist auch von Fahrzeughersteller zu Hersteller unterschiedlich. – Johannes Boos, ADAC
Erfasst werden neben technischen Daten nämlich auch, wie oft man das Fenster betätigt, wie häufig man die CD wechselt oder einen USB-Stick ansteckt, wo man sich gerade befindet oder welche Ziele man ins Navi eingegeben hat. Aber nicht nur der Nutzer selbst wird durchleuchtet, sondern auch sein Handy. Kontakte, Rufnummern oder E-Mail-Adressen, all das kennt nun auch der Autobauer. Schnell zeigt sich: Das eigene Auto kann zur reinsten Datenkrake werden.
Aber hat man eigentlich eine Chance, sich gegen diese Datensammelei zu wehren? Und was machen die Hersteller eigentlich mit diesen Informationen? Diese und andere Fragen hat Johannes Boos vom ADAC e.V. im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Anna Corves beantwortet.